Bis zu 10 Euro pro Überweisung: Banken wollen kostenloses Girokonto ausrotten, mutmaßt Experte

Wegen der Zinsmisere bliebe ihnen keine andere Wahl. Selbst für Standardleistungen verlangen Banken jetzt hohe Gebühren. Banken wollten einfach mehr Geld verdienen, warnen Experten.
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Ein Mann entnimmt Euro-Banknoten aus einem Geldautomaten.Foto: Jean-Sebastien EVRARD / AFP / Getty Images
Epoch Times9. August 2016

Kunden müssten sich auf steigende Gebühren einstellen, informierten Deutschlands Volks- und Raiffeisenbanken, laut Focus-Bericht.

Eine Untersuchung der Kostenentwicklung bei 77 Konten von 61 Instituten innerhalb des letzten Jahres durch die FMH-Finanzberatung ergab Erstaunliches. Plötzlich würden Kunden selbst für Standardservices zur Kasse gebeten. Gleichzeitig stiegen die Gebühren weiter an.

Vier bis zehn Euro zahlen Kunden jährlich für ein Girokonto, so Focus. Doch auch Gebühren von 20 oder sogar 42 Euro würden aufgerufen, so FMH-Chef Max Herbst

Inzwischen würden 28 Banken monatliche Kontoführungsgebühren zwischen 2 und 14,90 Euro erheben, wie aus einem Konten-Überblick der FMH-Finanzberatung für Focus Online hervorgeht. Nur 25 Banken verzichten demnach auf Kreditkartengebühren. Alle anderen erheben Gebühren und erstatten diese erst bei ausgeprägter Konsumfreude.

Andererseits ändern Banken das komplette Gebührenmodell, heißt es im Bericht. So würden vermehrt Konten mit geringen Monatsgebühren angeboten, bei denen aber jede Zusatzleistung etwas extra kostet. Die zehn Euro, für eine Buchung per Beleg bei der netbank seien aber anders einzuordnen und dienen wohl der Abschreckung. Kunden sollen davon abgehalten werden mit Belegen zu arbeiten, mutmaßt Herbst.

Da die Banken keine echten Gegenleistungen erbringen hält die FMH die erhöhten Gebühren für unangebracht. Vielmehr ginge es den Geldhäusern darum, auf einfache Weise mehr Geld zu verdienen. In anderen Bereichen würden dagegen die Gewinne schwinden.

Eine Senkung der Überziehungszinsen, wie es die Argumentation der Banken nahelegen würde, geschehe nicht, was besonders dreist sei. Daran sei vor allem zu ersehen – den Banken ginge es rein ums Geldverdienen, so Herbst.

Nicht die Erhöhungen der Gebühren selbst verwundere den Experten, sondern die Vielfalt der Verteuerungen. Das kostenlose Girokonto werde in Zukunft zu etwas Besonderem. Man solle sich vermutlich daran gewöhnen, dass es etwas kostet, so seine Mutmaßung. (dk)



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