BKA: Zahl von Geldautomatensprengungen erreicht neuen Höchststand

Geldautomaten werden in Deutschland immer häufiger von Verbrechern ins Visier genommen.
Ein gesprengter Geldautomat in Bruchsal.
Ein gesprengter Geldautomat in Bruchsal.Foto: Fabian Geier/Einsatz-Report24/dpa
Epoch Times12. Juli 2023

Kriminelle nehmen immer häufiger Geldautomaten in Deutschland ins Visier. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, gab es im Jahr 2022 einen neuen Höchststand bei Geldautomatensprengungen seit Beginn der Erfassung im Jahr 2005. Insgesamt stellten die Behörden 2022 rund 496 versuchte und vollendete Geldautomatensprengungen fest. Das waren rund 26 Prozent mehr als im Vorjahr, als 392 Fälle verzeichnet worden waren.

Wie aus dem sogenannten BKA-Bundeslagebild „Angriffe auf Geldautomaten“ hervorgeht, erbeuteten die Täter 2022 rund 29,9 Millionen Euro. Auch hier war ein Rekordhoch zu verzeichnen. Die Schadenssumme lag 2022 rund 53 Prozent höher als im Vorjahr. Grund sei der deutlich rückläufige Anteil an Versuchstaten.

Die Verbrecher gingen dabei äußerst brutal vor und nutzten zum Öffnen der Geldautomaten überwiegend feste Explosivstoffe, die auch für Unbeteiligte gefährlich sein können. Damit setzte sich laut BKA ein Trend der vergangenen Jahre fort. Zudem stellte das BKA eine gesteigerte Gewaltbereitschaft der Täter fest, die neben Bedrohungen und Körperverletzungen auch Freiheitsberaubungen umfasse.

Dem BKA wurden laut dem Lagebericht insgesamt 128 Tatverdächtige bekannt. Davon reisten 87 Verdächtige aus dem Ausland ein, von denen wiederum 75 ihren Lebensmittelpunkt in den Niederlanden hatten. Die Mehrheit der ermittelten Tatverdächtigen besaß demnach mit 50,8 Prozent die niederländische Staatsangehörigkeit. Ein im Jahr 2021 festgestellter Rückgang der Fallzahlen dürfte laut dem BKA auf Coronabeschränkungen in Deutschland und den Niederlanden zurückzuführen sein.

Vor dem Hintergrund langfristig steigender Fallzahlen einigten sich Sicherheitsbehörden und Vertreter der Privatwirtschaft im vergangenen Juni sowie im November 2022 auf freiwillige Schutzmaßnahmen. Darunter fielen etwa der Nachtverschluss von Geldautomaten, der Einsatz von Einfärbe- oder Klebesystemen sowie eine Reduktion der Bargeldhöchstbestände.

tbh/cfm



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