Brandanschlag von Klimaaktivisten: Zwei SUV in München in Flammen aufgegangen

Bei einem Münchner Autohändler brennen zwei fabrikneue SUV aus, weitere Autos werden durch die Hitze des Feuers beschädigt. Es liegt ein Bekennerschreiben von Klimaextremisten vor. Demnach ist der Protestansatz von „Letzte Generation“ unzureichend. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, kein Einzelfall in Bayern.
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Ein Übergreifen der Flammen auf das Gebäude wurde verhindert (Symbolbild).Foto: iStock
Von 13. Juli 2023

In der Nacht vom 9. auf den 10. Juli ging es bei einem Autohändler in München heiß her. Unbekannte hatten zwei fabrikneue SUV der Marke BMW in Brand gesetzt. Das Feuer zerstörte nicht nur die Luxusschlitten. Durch die Hitze gingen auch Glasscheiben des nahen Firmengebäudes zu Bruch.

Auch weitere in der Umgebung stehende Autos wurden in Brand gesetzt. Die gegen 04:30 Uhr alarmierte Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen der Flammen auf das Gebäude, die beiden BMW – ein Elektroauto und ein Diesel – brannten komplett aus.

Der Sachschaden liegt nach Schätzungen weit über 100.000 Euro, wahrscheinlich an die 200.000 Euro.

BMW gezielt für Anschlag ausgesucht

In der Folge des Brandanschlages erschien noch am selben Tag auf der linken Onlineplattform „Indymedia“ ein Bekennerschreiben. Demnach ist die betroffene Automarke gezielt für den Brandanschlag ausgewählt worden: BMW biete sich als einer der großen Autohersteller besonders an, zumal BMW auch das Konzept SUV auf den Markt gebracht habe.

Das Vorgehen, so die bekennende Gruppe, sei zudem als Antwort auf die angekündigten Schnellverfahren gegen Klimakleber zu betrachten. „Jetzt hat die Berliner Staatsanwaltschaft angekündigt, in Zukunft Straßenblockierer*innen im sogenannten Schnellverfahren abzuurteilen. Die Strafprozessordnung ermöglicht dem Justizapparat dieses Vorgehen, wenn die Vorwürfe gegen die Beschuldigten ‚aufgrund des einfachen Sachverhalts oder der klaren Beweislage zur sofortigen Verhandlung geeignet‘ sind“, heißt es auf der linken Plattform und weiter: „Wir haben deshalb als erste Reaktion in der Nacht vom 9. Juli auf den 10. Juli in einem Schnellverfahren zwei BMW SUVs durch einen Brandsatz zwangspensioniert und in den vorzeitigen Ruhestand versetzt.“

Schnellverfahren: Kurzer Prozess gegen „Letzte Generation“ in Bayern

Schnellverfahren hatten Klimaprotestler zuvor in Bayern getroffen, auch Berlin hat diese Umgehensweise mit den Klimaklebern angekündigt. Am 5. Juli verurteilte nach einer Straßenblockade von „Letzte Generation“ im bayerischen Bamberg ein Gericht Klimaprotestler kurzerhand.

Bereits einen Tag, nachdem sie sich in Bamberg auf die Straße geklebt hatten, mussten die beteiligten Mitglieder von „Letzten Generation“ vor dem Richter erscheinen und wurden im Schnellverfahren zu Strafen verurteilt, nachdem sie über Nacht in Gewahrsam waren.

Die fünf Angeklagten seien wegen Nötigung „in drei tateinheitlichen Fällen“ verurteilt worden, so eine Gerichtssprecherin. Letztlich gab für vier Angeklagte Geldstrafen von je 40 Tagessätzen à 15 Euro. Einer der Angeklagten muss einen höheren Tagessatz von 40 Euro Strafe zahlen. Einer der Aktivisten war unter 21 Jahre und eignet sich dadurch laut Gerichtssprecherin nicht für ein Schnellverfahren.

Ansatz von „Letzte Generation“ laut Brandanschlagsbekenner unzureichend

Der Aktionsansatz von „Letzte Generation“ wird von den Bekennern zu den Brandanschlägen auf die Münchener SUVs in ihrem Schreiben aber als unzureichend, als zu wenig kritisiert. Da heißt es wörtlich: „Das Problem sind nicht die falschen oder zu zögerlichen Klimabeschlüsse einer nationalen Regierung. Das Problem ist das ganze verdammte System!“

Bei der Münchner Polizei hat jetzt das Kommissariat für politisch motivierte Kriminalität von links die Ermittlungen in dem Fall übernommen. Der Staatsschutz ermittelt wegen Brandstiftung.

München im Visier von Klimaextremisten

Auch wegen Brandstiftung gegen Unbekannt ermittelt ebenfalls der Staatsschutz wegen eines Brandanschlages, da im Porsche-Zentrum in München im Februar 2023 ein Panamera in Flammen aufging. Seinerzeit bekannten sich die Täter auf derselben Internetplattform dazu wie jetzt zu dem BMW-Brandanschlag und nannten die Tat „Rache für Lützerath“. Dort hatte die Polizei kurz zuvor das nordrhein-westfälische Dorf geräumt, da der Energiekonzern RWE die dortigen Braunkohlevorkommen fördern will.

Einen weiteren mutmaßlichen Brandanschlag hat es in München am 23. Mai gegeben. Die Polizei vermutet, dass sich der Anschlag gegen die Stadtwerke (SWM) richtete, auf deren Gelände sich der Anschlag ereignete. Zwei in Brand gesetzte Elektroautos mussten bei einem groß angelegten Feuerwehreinsatz gelöscht werden. Die Münchner Polizei vermutet auch hier, dass die Brandstiftung politisch motiviert und dem „Phänomenbereich Klimaaktivismus“ zuzurechnen sei.

Aufruf von „Letzte Generation“: Gleichgesinnte für weitere Aktionen in Bayern gesucht

Derweil mobilisiert „Letzte Generation“ via Twitter und auf ihrer Website. Dort steht:

„Wir suchen 100 Menschen, die bereit sind, unseren notwendigen Widerstand gegen die Zerstörung unser aller Lebensgrundlagen dort hinzutragen, wo der Gegenwind und die Ausblendung der Katastrophe am größten ist –> der Freistaat Bayern. Wir wollen im August in Bayern entschlossen protestieren und Widerstand gegen diesen tödlichen gesellschaftlichen Kurs leisten. Egal wie der Staat reagiert, auch wenn er uns einsperrt. Wir protestieren, denn es geht um unser Leben.“

Geplant sind Aktionen beginnend am Freitag, 14. Juli, und an drei weiteren Terminen bis zum 1. August. Bis Redaktionsschluss hatten sich 58 Personen angemeldet.

Foto: Quelle Letzte Generation Twitter



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