Briefkastenfirmen: EU-Politiker fordert Strafen für Banken

„Wir brauchen öffentliche Unternehmensregister, aus denen die wirtschaftlich Begünstigten von Briefkastenfirmen eindeutig hervorgehen“, sagte der Finanzexperte. „Die EU sollte Banken mit einer Strafabgabe belegen, die Geschäfte mit intransparenten Firmen machen.“ Dies sei in den USA Praxis.
Titelbild
«Es ist eine Schande, dass wir im Kampf gegen die elendige Steuerflucht auf solche Datenlecks angewiesen sind», sagt der Grünen EU-Politiker Sven Giegold zu den Enthüllungen durch die «Panamapapers».Foto: Maja Hitij/Archiv/dpa
Epoch Times3. April 2016
Der Grünen-Europapolitiker Sven Giegold fordert nach Medienenthüllungen über Briefkastenfirmen in mehreren Steueroasen mehr Transparenz in diesem Bereich.

„Es ist eine Schande, dass wir im Kampf gegen die elendige Steuerflucht auf solche Datenlecks angewiesen sind“, erklärte Giegold am Sonntagabend.

„Wir brauchen öffentliche Unternehmensregister, aus denen die wirtschaftlich Begünstigten von Briefkastenfirmen eindeutig hervorgehen“, sagte der Finanzexperte. „Die EU sollte Banken mit einer Strafabgabe belegen, die Geschäfte mit intransparenten Firmen machen.“ Dies sei in den USA Praxis. „Auch die Bundesregierung muss mit aller Härte gegen Steuerflucht vorgehen und die Daten des geplanten Firmenregisters in vollem Umgang transparent machen“, erklärte der Grünen-Politiker.

In die Geschäfte von Briefkastenfirmen sind nach Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ und anderer Medien internationale Spitzenpolitiker, Sportstars und Kriminelle verwickelt. Ein enormes Datenleck habe die Geschäfte von 215 000 Briefkastenfirmen offengelegt.

Allerdings gibt es viele legale Einsatzmöglichkeiten von Offshorefirmen, Trusts und Stiftungen, wie auch die Tagesschau auf ihren Internetseiten zu den Panamapapers betont. „Politisch exponierte Personen können sowohl juristisch wie moralisch korrekt handeln, wenn sie diese nutzen.“ Es bestehe aber in solchen Fällen in der Regel Abklärungsbedarf. Dennoch: „Es gilt in jedem Fall bei den hier genannten Personen die Unschuldsvermutung.“

(dpa)


Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion