Bund der Vertriebenen baut Beratung für Flüchtlinge aus
Der Bund des Vertriebenen (BdV) baut seine Beratungsangebote für Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisenregionen deutlich aus. Allein im ersten Halbjahr 2015 seien 5.135 Beratungsfälle registriert worden. Das seien bereits annähernd so viele Fälle wie im gesamten Jahr 2014, teilte der BdV der „Welt“ auf Anfrage mit.
Im vergangenen Jahr waren in den Beratungsstellen des BdV 5.310 Fälle registriert worden, hinter denen sich mehr als 6.700 Menschen mit individuellen Schicksalen verbergen. Gegenüber 2013 verzeichnete der Verband schon 2014 einen Anstieg der Beratungen um 17 Prozent. Grund sind die wachsenden Flüchtlingszahlen: In der BdV-Statistik steigt die Zahl der Menschen, die aufgrund heutiger Kriegs- und Krisensituationen einen gesicherten Aufenthalt in Deutschland besitzen, rasant an – neben den Gruppen der Spätaussiedler und der EU-Bürger und ihren Familienangehörigen. Der Anteil der Kriegs- und Krisenflüchtlinge lag 2013 noch bei 40 Prozent, stieg 2014 auf 45 Prozent und dürfte in diesem Jahr aufgrund der Entwicklungen noch einmal deutlich steigen. Allein die Anzahl der Beratungen für syrische Flüchtlinge in BdV-Beratungsstellen habe sich im Vergleich zu 2013 schon jetzt verdreifacht, heißt es beim Verband. Auf diese steigenden Zahlen hat der BdV nach eigenen Angaben bereits reagiert und seine Beratungsstellen 2015 um fünf weitere Mitarbeiter aufgestockt. Insgesamt sollen ab diesem Monat 19 Berater an 13 Standorten in zehn Bundesländern im Einsatz sein. BdV-Präsident Bernd Fabritius (CSU) sieht in der Aufgabenveränderung seines Verbands eine historische Verpflichtung: „Die deutschen Heimatvertrieben werden nie vergessen, wie es sich anfühlt, die Heimat zu verlieren und vor Krieg und Verfolgung fliehen zu müssen. Die Hilfe für heutige Flüchtlinge ist für sie deshalb selbstverständlich.“ Die Beratungsstellen des BdV hätten von vornherein für „Migranten jeglicher Herkunft sowie Flüchtlingen und Vertriebenen aus heutigen Kriegs- und Krisengebieten“ offen gestanden, erklärte Fabritius. Hauptaufgabe der hauptamtlichen Berater in den Migrationsberatungsstellen sei allerdings die Hilfe bei der Integration von Aussiedlern und Spätaussiedlern in Deutschland. Laut Fabritius können die Beratungsstellen des BdV während der ersten drei Jahre eines Aufenthaltes in Deutschland regelmäßig aufgesucht werden, um in allen integrationsspezifischen Lebenslagen Rat zu finden. Ziel sei, so der CSU-Politiker, „eine aktive Integrationsförderung, die alle Ratsuchenden – Aussiedler und Flüchtlinge gleichermaßen – dazu befähigen soll, in allen Lebensbereichen selbstständig und gleichberechtigt zu handeln und am gesellschaftlichen Leben zu partizipieren“. Nicht beraten werden könnten Asylbewerber, deren Status noch nicht geklärt wurde. Integrationsarbeit könne und solle erst aufgrund eines gesicherten Aufenthaltsstatus beginnen.
(dts Nachrichtenagentur)
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