Bundesbank-Chef widerspricht Juncker bei Einlagensicherung
Bundesbankpräsident Jens Weidmann widerspricht im Nachrichtenmagazin „Focus“ vehement den Argumenten, die EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker für eine europäische Einlagensicherung ins Feld führt. Die ab 2017 geplante EU-Garantie für Konten mache das System nicht stabiler, sondern verteile bestehende Risiken nur um, so Weidmann. „Solange der Zustand der Banken stark von der nationalen Finanz- und Wirtschaftspolitik abhängt, könnten die Folgen falscher Politikentscheidungen dadurch auf alle Sparer in der Währungsunion abgewälzt werden“, warnte Weidmann.
„Das führt nicht zu verantwortungsvolleren Entscheidungen.“ Juncker hatte außerdem argumentiert, die EU-Einlagensicherung sei der notwendige Abschluss für die Bankenunion in Europa. Auch dieser Begründung folgt der Bundesbanker nicht: „Die Bankenunion funktioniert auch mit harmonisierten nationalen Einlagensicherungssystemen, wie sie beschlossen, aber noch nicht vollständig umgesetzt wurden“, so Weidmann. „Eine darüber hinausgehende gemeinsame Einlagensicherung würde zusätzlich Risiken vergemeinschaften.“ Der am Mittwoch von der EU-Kommission veröffentlichte Plan zur Einlagensicherung überzeugt ihn auch in seinen Details nicht. „Elegant und marktwirtschaftlich wäre es, wenn in erster Linie die Eigner und Gläubiger der jeweiligen Bank die Risiken tragen, Handeln und Verantwortung also nicht auseinanderfallen“, erklärte Weidmann.
(dts Nachrichtenagentur)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion