Gesundheitsministerium setzt auf Selbstauskunft für China-Reisende

"Wir müssen bei der Einreise aus China wissen, wer Kontakt mit infizierten Patienten hatte und wer aus Infektionsgebieten kommt. Das ermöglicht eine konkrete Testung am Flughafen", erläuterte Gesundheitsminister Jens Spahn. Dazu werden Chinareisende ab sofort befragt.
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Mit Schutzmasken gegen das Coronavirus gehen Passagiere am Flughafen von Wuhan zu einem Evakuierungsflug für EU-Bürger.Foto: Arek Rataj/AP/dpa/dpa
Epoch Times15. Februar 2020

In Deutschland ankommende Flugreisende aus China werden ab Samstag genauer als bisher nach möglichen Kontakten mit dem neuartigen Coronavirus befragt. Das Bundesgesundheitsministerium in Berlin teilte mit, damit setze es Empfehlungen des EU-Gesundheitsministerrates um. „Wir müssen bei der Einreise aus China wissen, wer Kontakt mit infizierten Patienten hatte und wer aus Infektionsgebieten kommt. Das ermöglicht eine konkrete Testung am Flughafen“, erläuterte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Aktuell gibt es Direktflüge aus China nur nach Bayern und nach Hessen, wie das Ministerium mitteilte – die Reisenden treffen auf den Flughäfen München und Frankfurt am Main ein. Sie müssen zusätzlich zur bisherigen Aussteigekarte eine aus drei Fragen bestehende Selbstauskunft ausfüllen. Die aus China (einschließlich Hongkong und Macau) ankommenden Fluggesellschaften müssen zudem ein mehrsprachiges Informationsblatt an Bord verteilen.

Pilotmeldungen vor Landung

Bereits jetzt sind Flugkapitäne verpflichtet, Personen an Bord zu melden, die offensichtlich krank sind oder eine ansteckende Krankheit haben könnten, wie das Gesundheitsministerium erklärte. Mit der Selbstauskunft erhalte die Flugzeugbesatzung eine zusätzliche Entscheidungshilfe für eine solche Meldung. Bei einem möglicherweise kranken Passagier wird der Medizinische Dienst am Flughafen informiert, ein Arzt untersucht ihn dann an Bord und entscheidet über das weitere Vorgehen.

Der hessische Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) betonte, die Gefahr durch das Coronavirus für die Bürger in Deutschland sei „nach wie vor gering“. Die „eingeleiteten Maßnahmen“ sollen demnach dafür sorgen, dass das so bleibt. Auch die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erklärte, der Schutz der Bevölkerung habe oberste Priorität. (afp)



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