Seibert: „Große Sorgen“ über steigenden Corona-Testergebnisse – wenig Intensivpatienten in Kliniken

Die Bundesregierung blickt mit Unbehagen auf das aktuelle Corona-Geschehen. "Die Entwicklung der Infektionszahlen macht uns große Sorgen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Auf den Intensivstationen ist von einem starken Anstieg bislang jedoch nichts zu spüren.
Titelbild
Regierungssprecher Steffen Seibert.Foto: Michael Kappeler/dpa
Epoch Times28. September 2020

Seit Juli habe es in etwa eine Verdreifachung gegeben. Zwar sei dies keine flächendeckende Entwicklung, aber es gebe lokal und regional „sprunghafte Anstiege“. Diese müssten „dringend wieder unter Kontrolle gebracht werden“, betonte Seibert.

Die aktuelle Statistik des Robert-Koch-Instituts ergibt folgendes Bild.

Anzahl Als COVID-19 geltende Todesfälle
Differenz zum Vortag Fälle der letzten 7Tage 7-Tage-Inzidenz
Baden-Württemberg 48.900 433 1.518 13,7 1.880
Bayern 67.356 101 2.130 16,3 2.659
Berlin 14.196 83 1055 28,1 228
Brandenburg 4.217 3 108 4,3 169
Bremen 2.372 6 154 22,5 59
Hamburg 7.690 52 405 22 269
Hessen 18.644 37 987 15,8 550
MV* 1.151 0 38 2,4 20
Niedersachsen* 19.772 0 722 9 683
NRW 68.720 325 3.237 18,1 1.865
Rheinland-Pfalz 10.554 71 410 10 251
Saarland* 3.295 0 59 6 176
Sachsen 7.122 27 341 8,4 233
Sachsen-Anhalt 2.603 34 143 6,5 67
Schleswig-Holstein 4.686 15 241 8,3 161
Thüringen 4.054 5 108 5 190
Gesamt 285.332 1.192 11.656 14 9.460

* Aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Saarland wurden gestern keine Fälle übermittelt. Stand: 28.9.2020, 00:00 Uhr (online aktualisiert um 08:30 Uhr)

In der vergangenen Woche waren die durchgeführten Corona-Tests leicht zurückgegangen. Die Positivrate ist leicht gestiegen.

Robert-Koch-Instituts Foto: Screenshot RKI

Ist die Corona-Lage außer Kontrolle?

Seibert erklärte weiter: Es dürfe nicht zugelassen werden, dass sich das Coronavirus an einigen Orten wieder „exponentiell“ ausbreite, mahnte Seibert. In Hotspots müssten schnell Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Wo „beherzt eingegriffen“ werde, könne es gelingen, die Lage wieder unter Kontrolle zu bekommen, betonte Seibert. „Wir sind alles andere als ohnmächtig“, aber es müsse konsequent gehandelt werden. In einigen Gegenden seien die Gesundheitsämter bereits wieder „am Anschlag“.

Wenn man sich allerdings die Zahlen anschaut, inwiefern sich die steigende Anzahl an positiv Getesteten auf die Intensivbetten-Belegung auswirkt, ergibt sich ein entspanntes Bild.

Das DIVI-Intensivregister, gibt über die aktuellen Belegzahlen der registrierten Krankenhäuser Auskunft. Foto: Screenshot/DIV-Register

Zusätzliche gibt es eine Notfallreserve von 12.132 Intensivbetten bundesweit, die im Falle einer Notlage innerhalb von sieben Tagen verfügbar gemacht werden könnten.

Seibert: Bürger sollen Lage ernst nehmen

Für die Bürger, so der Regierungssprecher, bedeute die derzeitige Lage, dass sie die Situation ernst nehmen und das tun müssten, „was vernünftig ist“, sagte Seibert. Er verwies unter anderem auf Abstandhalten und das Tragen von Masken. „Wenn wir das alle tun“, könne dem Land im Herbst und Winter einiges erspart bleiben.

Auch bei den Bund-Länder-Gesprächen am Dienstag gehe es darum, wie auf das „zugespitzte Infektionsgeschehen“ zu reagieren sei, sagte Seibert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder beraten am Dienstagnachmittag über das weitere Vorgehen.

Ein „regionales Vorgehen“ in einem „gemeinsam besprochenen Rahmen“ habe sich in der Corona-Krise bislang bewährt, sagte Seibert. Diese Strategie solle fortgesetzt werden. (afp/er/sua)



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