Bundeswehr: Kramp-Karrenbauer will in Corona-Krise Reservisten einsetzen

Die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich einen Plan ausgedacht, das Militär im Kampf gegen den Coronavirus einzusetzen.
Titelbild
Ein Hinweisschild.Foto: iStock
Epoch Times19. März 2020

Die Bundeswehr stellt sich darauf ein, in der Corona-Krise umfassende Hilfs- und Unterstützungsleistungen zur Verfügung zu stellen.

Dafür würden die Streitkräfte auch Reservisten mobilisieren, kündigte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am Donnerstag in Berlin an. Dies gelte zunächst vor allem für den Sanitätsdienst, grundsätzlich aber auch für andere Bereiche.

Die Ministerin verwies auf das Potenzial von 120.000 Reservisten. Davon seien 75.000 für die Bundeswehr direkt erreichbar. Es gebe hier einen „großen Pool von Spezialisten“, hob Kramp-Karrenbauer hervor.

Rund 1300 Reservisten hätten sich bereits freiwillig gemeldet, von denen 935 zeitnah für den Sanitätsdienst zur Verfügung stünden. Doch auch in anderen Truppenteilen sollten Reservisten aufgerufen werden, kündigte sie an.

Generell nannte Kramp-Karrenbauer als Felder für Unterstützung der Bundeswehr neben dem Sanitätsdienst die Bereiche Materialbeschaffung, Logistik sowie in Einzelfällen auch polizeiliche Aufgaben, etwa die Bewachung kritischer Infrastruktur.

Die Ministerin machte aber auch deutlich, dass Bundeswehr-Einsätze eher nachrangig zu zivilen Stellen erfolgen sollten: „Wir bereiten uns darauf vor, dass die Bundeswehr zur Verfügung steht, wenn zivile Stellen an ihre Grenzen kommen.“

Streitkräfte aktiv bei Materialbeschaffung

Bereits aktiv sind die Streitkräfte in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium und anderen Stellen vor allem bei der Materialbeschaffung. So seien unter anderem Schutzanzüge, Masken, Medikamente und weiteres medizinisches Material wie insbesondere Beatmungsgeräte im Gesamtvolumen von rund 240 Millionen Euro weltweit gekauft worden.

Im Sanitätsbereich verwies Kramp-Karrenbauer allerdings auf die begrenzten Möglichkeiten der rund 3000 Bundeswehr-Ärzte im Vergleich zu ihren sehr viel mehr zivilen Kolleginnen und Kollegen. Es würden aber auch in Bundeswehr-Krankenhäusern Betten für Corona-Infizierte freigemacht und die Streitkräfte könnten auch zusätzliche Isolationsbetten zur Verfügung stellen.

Zum Bereich Logistik sagte Generalinspekteur Eberhard Zorn, die Bundeswehr habe 7500 Lkw unterschiedlicher Typen zur Verfügung und sei damit „in der Lage, schnell auszuhelfen“.

Hilfe will die Bundeswehr auch etwa bei der Bereitstellung und dem Aufbau von Zelten oder Feldbetten anbieten. Kramp-Karrenbauer verwies allerdings auch hier auf möglicherweise besser geeignete zivile Angebote wie leerstehende Hotelzimmer.

Keine polizeilichen Aufgaben vorgesehen

Zurückhaltend äußerte sich die Ministerin zur Übernahme polizeilicher Aufgaben, weil es dafür enge rechtliche Grenzen gebe. Denkbar sei etwa der Schutz eines Wasserwerks oder ähnlicher Einrichtungen, wenn dort der private Wachdienst ausfalle.

Eine konkrete Anfrage gebe es zudem derzeit aus Thüringen für den Wachdienst in einer unter Quarantäne gestellten Sammelunterkunft für Flüchtlinge.

„Keiner muss sich Sorgen machen, dass die Bundeswehr Corona-Partys auflöst“, sagte auch Zorn. Auch Patrouillen von Soldaten in Städten, womöglich zur Kontrolle von Ausgangssperren, könne er sich in Deutschland nicht vorstellen.

Kramp-Karrenbauer hob zudem hervor, dass für die Bundeswehr weiterhin die Erfüllung ihrer Kernaufgaben Vorrang habe, also die Ausfüllung laufender Mandate und Bündnisverpflichtungen sowie die Landesverteidigung.

Beispielsweise werde die Luftüberwachung im Baltikum nicht eingeschränkt, wo Deutschland sogar Ende 2020 die Führung übernehmen werde. Einschränkungen könne es allerdings in einigen Bereichen bei der Weiterbildung geben, um Kräfte freizustellen. (afp/nh)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion