Corona-Lockdown: IAB rechnet mit Kosten von 3,5 Milliarden Euro pro Woche

Das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit IAB hat vor erheblichen Kosten für die Volkswirtschaft gewarnt, die der neuerliche Corona-Lockdown verursachen wird.
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Symbolbild.Foto: iStock
Von 15. Dezember 2020

Am heutigen Montag, 14. Dezember, ist im Freistaat Sachsen ein verschärfter Corona-Lockdown in Kraft getreten. Ab Mittwoch, 16. Dezember, werden in ganz Deutschland entsprechende Regeln gelten. Die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit IAB warnt vor möglichen nachteiligen Folgen der neuerlichen Beschränkungen im Land.

Wie der „Spiegel“ berichtet, rechnet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung mit wöchentlichen Kosten in Höhe von 3,5 Milliarden Euro, die der Volkswirtschaft durch die neuen Maßnahmen entstehen würden. Enzo Weber von der IAB zufolge seien damit Einbußen in Höhe von vier Zehntel des Quartals-BIP zu befürchten. Im Jahr 2019 betrug das deutsche BIP etwa 3,44 Billionen Euro.

Die Forscher rechnen auch mit einem weiteren Anstieg der Zahl der Kurzarbeiter um mehrere Hunderttausend sowie einem Einbruch bei den Jobs für Saisonarbeiter.

Einen harten Lockdown würde ein Großteil des Handels nicht überstehen

Vor Beginn der Schaltkonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten hat der Einzelhandel vor einem Lockdown ab der kommenden Woche gewarnt.

„Bei einem erneuten Lockdown droht dem Handel eine Erosion, die menschlich, kulturell und auch wirtschaftlich nicht nur desaströse Folgen, sondern irreparable wirtschaftliche Auswirkungen nach sich zieht“, zitiert die „Bild“ aus einem Schreiben von 28 Einzelhandelsketten, welches am Samstag an die Bundeskanzlerin und die Länderchefs verschickt wurde.

Der Handel habe gute Hygienekonzepte entwickelt, die sich bewährt hätten. „Dezember ist der mit Abstand wichtigste Monat für den Handel: 103,9 Milliarden Euro werden im Weihnachtsgeschäft umgesetzt. Im Frühjahr können wir keine Winterpullover mehr verkaufen“, zitiert die „Bild“ aus dem Schreiben.

Sollte der harte Lockdown kommen, dann beschließe man auch unwiderruflich die „Insolvenz tausender Händler“ und somit die Arbeitslosigkeit von Millionen Menschen. „Und Sie beschließen die Verödung von Deutschlands Innenstädten. Denn einen harten Lockdown wird ein Großteil des Handels definitiv nicht überstehen. Es wäre das Ende der Innenstädte, wie wir sie heute kennen“, heißt es in dem Schreiben.

Während andere Branchen in der Coronakrise mit Milliarden Euro unterstützt würden, stehe der Handel vor dem wirtschaftlichen Ruin.

„Drei Millionen Beschäftigte haben Angst und bangen um ihren Job, ihre Familien bangen kurz vor Weihnachten um die Zukunft.“ Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören unter anderem Woolworth, Depot, New Yorker, Tedi, Intersport und Leffers.

(Mit Material von dts)



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