Corona-„Rapbellion“ um Xavier Naidoo – Aufgeregte Kritik um „Ich mach da nicht mit“-Song
Ein neues Musik-Video („Ich mach da nicht mit“) von Xavier Naidoo zusammen mit 17 Rap-Musikern unter dem Namen „Rapbellion“ sorgt derzeit für aufgeregte Gemüter. Grund ist die provokant kritische Aussage des Musikstücks gegenüber den Corona-Maßnahmen und den Massenimpfungen gegen das Virus. Auf YouTube wurde das Video bereits gesperrt. Auch in einigen Verkaufsportalen ist das Video nicht mehr zu haben, wie „Mannheim24“ berichtet, etwa auf iTunes, wo es zuvor auf Platz 2 der Charts stürmte. Spotify, Apple Music und Bandcamp hätten nachgezogen, heißt es.
Auf Amazon sei der Song noch zu finden, auf Platz 1 der Hip-Hop und Rap-Alben, gefeiert mit hunderten Kommentaren und auf TikTok soll es bereits nachvertonte Ausschnitte des Songs geben, „um die eigene Haltung gegen die vermeintliche ‚Corona-Diktatur‘ zu zeigen“, so das Mannheimer Newsportal.
Mannheim-Regierung gegen Naidoo-Konzert
Die Stadt Mannheim versucht derzeit sogar, einen Auftritt von Xavier Naidoo am 9. Oktober in der SAP-Arena zu verhindern und setzt den Betreiber der Arena, Daniel Hopp, unter Druck.
Wie die Pressestelle der Stadt Mannheim laut „SWR“ schreibt, sei das geplante Konzert in der SAP Arena „nicht im Sinne der Stadt“ und die SAP-Arena solle prüfen, „ob sie einem Künstler, der immer weiter ins Abseits driftet und nun mit Antisemiten und Rechtsextremisten Musik macht, eine Bühne bieten will, die er erwartbar nicht nur musikalisch nutzen wird“.
In dem Bericht des öffentlich-rechtlichen Senders wird unter anderem kritisiert, dass Naidoo in dem Song „Schutzimpfungen kritisiert und den Impfstoff als ‚euer Gift‘ bezeichnet“.
Grünen-Politiker fordert Kultur-Verbannung
Während auf „Ruhr24“ berichtet wird, dass der Journalist Felix Huesmann vom „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) auf Twitter geschrieben habe, dass der Song „sicher von der Kunstfreiheit gedeckt“ sei, es solche Songs und Videos aber gefährlich mache, dass sie jene Ideen in Reimform popularisierten, die „in Telegram-Gruppen völlig ernst gemeint ausgetauscht werden“.
Nach Ansicht der Grünen im Mannheimer Gemeinderat geht der Protest der Musiker aber zu weit. Deren Anti-Rechtsextremismus-Sprecher Gerhard Fontagnier forderte indirekt gar ein Auftrittsverbot und sagte laut „Mannheim24“: „Es geht nicht mehr um Kunstfreiheit, es geht auch nicht mehr um Meinungsfreiheit. Wer die Demokratie derart frontal und grundsätzlich angreift und sich gemein macht mit der rechtsextremen Szene, Antisemitismus und Aufruf zur Gewalt unterstützt oder in seinen Reihen akzeptiert, dem muss klar sein, dass er mit Einrichtungen und Strukturen der Demokratie nichts mehr zu schaffen hat. Die Demokratie muss sich wehrhaft zeigen“, so Fontagnier.
Weiter sagte der Grünen-Stadtrat: „Mit dem Chor der Rechtsextremen im Video ein Impfzentrum in die Luft gehen zu lassen, verhöhnt all die Bemühungen die freie und demokratische Gesellschaft wieder in ein normales Leben zu bringen, verhöhnt auch die Menschen die ihre Nächsten durch das brutale Virus verloren haben.“
Gerappte Gesellschaftskritik
Ob es den hart kritisierten Musikern um eine Verhöhnung der Corona-Opfer gehen könnte, darüber war zumindest in deren Pressemitteilung nichts zu finden. Stattdessen bezeichnete sich die Gruppe selbst als spontanen Zusammenschluss kritischer Stimmen im Hip-Hop und bezeichnet Rap als Sprachrohr und Gesellschaftskritik.
Man kritisiert, dass die etablierten Rapper angesichts der „gesellschaftlichen, politischen und sozialen Geschehnissen“ jedoch schweigen würden, obwohl die Lockdown- und Maßnahmenpolitik massiven gesellschaftlichen Schaden anrichte.
Man verweist dabei auf zerstörte Existenzen, traumatisierte Kinder und die Spaltung der Gesellschaft. Zudem gebe es „verfassungswidrige und gewaltvolle Eingriffe in die freiheitliche Grundordnung und gesundheitliche Selbstbestimmung“, wie es in einer Pressemitteilung der Musiker weiter heißt.
In dem Statement der Gruppe wird unter anderem eine Rückkehr zur Debattenkultur, eine sachlich-neutrale Berichterstattung und die Wiederherstellung aller Grundfreiheiten (Grundgesetz) gefordert. Zudem forderte man die Beendigung der Lockdowns und eine Aufhebung der Maskenpflicht, insbesondere für Kinder. Auch kritisierte man Gewalt gegen friedliche Demonstranten und forderte deren Beendigung.
Bezüglich der Impfungen forderte man einen kritischen Umgang mit den „experimentellen, notzugelassenen Impfstoffen“ und kritisierte eine implizite Impfpflicht und damit einhergehende Privilegien aufgrund des Impfstatus.
Mit den politischen Gegebenheiten in Deutschland zeigte man sich ebenfalls unzufrieden und forderte stattdessen eine „Reformation des politischen Systems“ und die „Umsetzung der im Grundgesetz verankerten Prämisse: Alle Macht geht vom Volke aus“.
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