Das Dilemma vom Sterben lassen

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„Sterben lassen. Über Entscheidungen am Ende des Lebens“ Ralf J. Jox; Edition Körber Stiftung, 268 Seiten, Oktober 2011; ISBN: 978-3896840875
Epoch Times30. Oktober 2011

Berührt – und zwar äußerst unangenehm berührt – ist jeder Mensch, der mit dieser Frage konfrontiert ist. Es trifft jeden. Ob es um den eigenen Tod oder der von lieben oder eher schwierigen Angehörigen und Freunden geht, irgendwann ist jeder dran mit diesem so ur-menschlichen Thema, dem Sterben. Dann ist es gut, wenn man vorbereitet ist.

Dank der modernen Medizin sterben in den industrialisierten Ländern zwei Drittel aller Menschen nicht mehr unerwartet, sondern absehbar und oft palliativ unter ärztlicher Begleitung. Oft sind Ärzte und Angehörige gefordert für einen Sterbenden zu entscheiden, ob weitere Maßnahmen noch sinnvoll sind oder das Leiden nur verlängern. Dann steht die Frage nach der Würde im Raum und nach der rechtlichen und moralischen Verantwortung und wie man als Angehöriger, als Arzt oder als Pflegepersonal mit der Entscheidung offen und gewissenhaft umgehen kann. Ob Therapiebegrenzung oder Ausschöpfung aller Möglichkeiten – die Entscheidung muss respektvollen und würdevollen Umgang aller Beteiligten miteinander ermöglichen.

„Wir alle stehen vor der Notwendigkeit, über das Wann und Wie des Sterbens zu entscheiden – und das nicht nur uns selbst, sondern, vielleicht mehr noch, andere betreffend“, sagt Jox. „Es mag darum gehen, ob die demenzkranke Großmutter noch eine Magensonde bekommt, ob der herzkranke Ehemann noch eine riskante Herzkatheter-Therapie erhalten oder gar das eigene Kind nach einem schlimmen Verkehrsunfall weiter maschinell beatmet werden soll.“

Ralf J. Jox, Facharzt für Neurologie und Palliativmedizin, hat sich zur Aufgabe gemacht die Entscheidungen an einem Lebensende erträglich zu machen und die Würde dabei zu wahren. Der ausgewiesene Fachmann für Medizinethik wurde 2009 für seine medizinethische Dissertation mit dem Deutschen Studienpreis der Körber-Stiftung ausgezeichnet. Jox habilitiert an der medizinischen Fakultät der LMU München, wo er auch als als Akademischer Rat tätig ist.

Jox schreibt in seinem Buch von der Angst der Betroffenen, der Sterbenden und der Angehörigen und der Sprachlosigkeit. Er schreibt von der Selbstbestimmung im Sterben, der rechtlichen Situation, den ärztlichen Indikationen – auch von Suizid und Suizidhilfe – und der klinischen Ethikberatung. (sfr/suwe-idw)

 



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