Der „R.A.F.-Nazi“ von Chemnitz? Kein Fake! „T-Online“ veröffentlicht Richtigstellung

Vor einigen Tagen wurden Fotos von Männern veröffentlicht, die im Zusammenhang mit den Protesten in Chemnitz den sogenannten Hitlergruß gezeigt haben sollen. In einem der Fälle wurde bekannt, dass der Tatverdächtige ein linksextremistisches Tattoo auf der Hand trägt: R.A.F.
Von 6. September 2018

Wie das Innenministerium in Dresden meldet, sollen jetzt sechs Rechtsradikale identifiziert worden sein, die bei den Chemnitz-Protesten den Hitlergruß gezeigt haben sollen. Den Hitlergruß zu zeigen, gelte als „Verwenden eines Kennzeichens einer verfassungswidrigen Organisation“, erklärt „Bild“ dazu. Geregelt wird dies im § 86 a StGB.

In zwei der Fälle habe die Generalstaatsanwaltschaft beim Amtsgericht Chemnitz gegen zwei Männer im Alter von 32 und 34 Jahren beschleunigte Verfahren beantragt. Diese hatten bei der Kundgebung am 27. August in der Innenstadt von Chemnitz „jeweils öffentlichkeitswirksam den sogenannten Hitlergruss gezeigt“. Zwei weitere Fälle würden derzeit geprüft.

Es ist jetzt wichtig, dass die beschleunigten Verfahren zügig angewendet werden, um die Täter schnell zu überführen und zu bestrafen. Der Rechtsstaat muss zeigen, dass er handlungsfähig ist.“

(Roland Wöller, CDU, Innenminister von Sachsen)

Unter dem Titel „Chemnitz – Wer kennt diese Neo-Nazis?“ veröffentlichte die „Bildzeitung“ Fotos von drei Personen, die den Hitlergruss in Chemnitz gezeigt hatten. In einem der Fälle (linkes Bild) gab es Gerüchte, dass dieser ein R.A.F.-Tattoo auf der Hand haben soll, also ein Schriftzug der linksextremistischen Terrorgruppe „Rote Armee Fraktion“. Dann wiederum gab es Gerüchte, dass dieses R.A.F.-Tattoo ein Fake sein soll. Doch was stimmt nun?

Richtigstellung von „T-Online“

Nun informiert „T-Online“ in einem meistgelesenen Artikel unter dem Titel „In eigener Sache – Korrektur zu unserer Chemnitz-Berichterstattung“ über die rechte Demonstration in Chemnitz am Montag vergangener Woche.

Wir bezeichneten ein Foto von einem der Hitlergruß-Zeiger als Fotomontage. Das ist falsch. Nachdem wir das vorliegende Material sowie weitere Aufnahmen noch einmal genauer geprüft haben, sind wir zu dem Schluss gekommen: Auf der Hand des abgebildeten Demonstranten sind tatsächlich die Schriftzeichen ‚RAF‘ zu erkennen.“

Weiterhin wird dazu erklärt, dass die „RAF“ – „Rote Armee Fraktion“ eine linksterroristische Gruppe gewesen sei, „die von den 1970ern bis in die 1990er Jahre in Deutschland aktiv war und insgesamt 33 Menschen tötete“.

Das Tattoo wurde daher von Demonstranten als Hinweis darauf verstanden, dass es sich bei dem abgebildeten Mann um einen eingeschleusten „Provokateur“ gehandelt habe. Einen Beweis für diese Annahme gibt es jedoch derzeit nicht.

Allerdings scheint der Vorwurf als durchaus möglich, wie der Screenshot einer Twitter-Meldung zeigt.

 

Foto: Screenshot deutschelobbyinfo.com

Das betreffende Konto „fitti_graf“ wurde inzwischen gelöscht, existierte jedoch, wie eine „Google-Suchanfrage“ ergab. Auf Twitter gibt es jedoch ein weiteres Konto, welches nur für „Mitglieder“ zugänglich ist.

Ein Beweis für eingeschleuste Provokateure ist dies zwar nicht, macht aber deutlich, dass die Idee durchaus in der linken Szene bekannt ist.

Foto: Screenshot Twitter

Der linke „Hitlergruss“

Eine ebenso kuriose Sache war der angebliche Hitlergruß des Frontmanns der linksextremen Band „Feine Sahne Fischfilet“ vor dem Konzert gegen Rechtsradikalismus in Chemnitz vor einigen Tagen, bei dem es sich um einen absichtlich aus dem eigentlichen Zusammenhang gerissenen Schnappschuss handelte. Dies ließ sich jedoch leicht anhand des Originalvideos aufklären.



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion