Deutlich mehr EU-Geld für Kinos in Deutschland – Kultusministerien nutzen Kinos als Bildungsstätte
Die Förderung der Europäischen Union für Kinos in Deutschland ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Im Jahr 2016 erhielten 181 Filmtheater hierzulande rund 2,1 Millionen Euro Unterstützung aus dem EU-Programm Europa Cinemas, wie aus Daten der EU-Kommission hervorgeht. 2008 waren es noch rund 1,3 Millionen Euro gewesen. Die „Wirtschaftswoche“ hatte zuerst darüber berichtet.
2016 erhielten deutsche Kinos laut Daten der Kommission damit rund ein Fünftel des Gesamtbudgets für EU-Förderungen für Filmtheater, das sich auf 10,4 Millionen Euro belief. 2008 hatte die EU sieben Millionen Euro zu diesem Zweck bereitgestellt.
Unabhängig davon gab es in den Jahren 2012 und 2013 zusätzlich ein Förderungsprogramm, um die technische Aufrüstung in europäischen Kinosälen zu fördern. 67 deutsche Kinobetreiber nahmen laut EU-Kommission teil und erhielten rund 2,7 Millionen Euro Unterstützung für den Kauf digitaler Projektoren. Zusammengenommen förderte die EU deutsche Filmtheater demnach mit rund 18,6 Millionen Euro zwischen 2008 und 2016.
Die Zahl der Kinos in Deutschland hat ebenfalls zugenommen. Nach Angaben der deutschen Filmförderungsanstalt gab es 2017 in Deutschland so viele Kinosäle wie seit zehn Jahren nicht mehr: 4803 Säle an 899 Standorten. Die Zahl der verkauften Tickets veränderte sich weniger stark: Sie schwankte in den vergangenen sechs Jahren zwischen 121 und 139 Millionen pro Jahr.
Kinos als Bildungsstätte der Kultusministerien
Kinos werden in Deutschland auch zunehmend zu Unterrichtszwecken benutzt. „Bei den SchulKinoWochen findet der Unterricht im Kino statt“, heißt es in dem Projekt „VISION KINO“, dass schon seit Jahren in Deutschland läuft. „Jährlich können Schulklassen aller Schulformen und Klassenstufen Kinovorstellungen zu vergünstigten und einheitlichen Sonderpreisen in einem Kino in ihrer Nähe besuchen“, heißt es weiter. VISION KINO arbeitet in Kooperation mit zahlreichen Partnern unter Beteiligung der Bildungs- und Kultusministerien der Länder und der Filmwirtschaft.
Die Fortbildung von Lehrkräften ist hierbei fester Bestandteil der Konzeption der SchulKinoWochen. Sie sei als Qualifizierungsmaßnahme direkt im Zusammenhang mit einer Filmvorführung im Kino zu sehen, heißt es. Lehrer/innen hätten die Möglichkeit, die in der Fortbildungsveranstaltung erworbenen Kompetenzen für die Vor- und Nachbereitung des Filmbesuchs einzusetzen.
FilmTipps
Um Lehrkräften und Pädagoginnen und Pädagogen eine Orientierungshilfe für den Einsatz von aktuellen Filmen in Schule, Unterricht und der außerschulischen Bildungsarbeit zu bieten, beobachtet das Projekt ganzjährig das aktuelle Kinoprogramm und gibt (politisch korrekte) Empfehlungen an die Lehrkräfte ab.
(afp/mcd)
Siehe auch:
Beatrix von Storch über ARD-Film „Aufbruch ins Ungewisse“: „Absurdistan ist nichts dagegen“
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