Deutsche Welle-Chef Peter Limbourg: Hart gegen Putin, aber auf Kuschelkurs mit Chinas KP-Regime (VIDEO)

Titelbild
Die Chinesen nennen ihren Staatssender CCTV nur den "Katastrophen-Sender". Nun will die Deutsche Welle mit Chinas Propaganda-Experten zusammenarbeiten.Foto: MARK RALSTON / AFP / Getty Images
Epoch Times27. September 2014

Was ist schlimmer: Chinas Staatsfernsehen CCTV oder Russlands englisch-sprachiger Sender Russia Today? Für den Intendanten der Deutschen Welle, Peter Limbourg, ist der Fall klar: Wie böse er die „Putin-Propaganda“ von Russia Today findet, hat er gerade in einem Interview mit der „Zeit“ gesagt. Und trotzdem hat er weniger Berührungsängste vor dem kommunistischen chinesischen Staatssender CCTV – mit dem arbeitet er nämlich seit neuestem offiziell zusammen!

Limbourg hat große Träume: Er will den von deutschen Steuerzahlern finanzierten Auslandssender Deutsche Welle zu einem globalen Informationssender machen und damit am liebsten Russia Today den Rang ablaufen.

Putins Propaganda endlich Paroli bieten“

Limbourg hatte gegenüber der „Zeit“ gesagt, er wolle „Putins Propaganda endlich Paroli bieten“. Putin versuche seit Jahren massiv die Weltöffentlichkeit mit „Russia Today“ zu beeinflussen und für sich zu gewinnen. Es herrsche „eine Auseinandersetzung der Werte“ auf allen Ebenen. Und über die von ihm intendierte Mission der Deutschen Welle sagte Limbourg : „Ich möchte, dass die Deutsche Welle erfolgreich für unsere Werte eintreten kann, und das kann sie nur, wenn sie möglichst weit verbreitet ist.“ Dabei hoffe er auf die Unterstützung der Regierung und fordert für die Deutsche Welle mehr Geld: „Unsere Werte in der Welt zu vertreten ist eine nationale Aufgabe.“ Deshalb müsse sich die Deutsche Welle auch dem internationalen Wettbewerb stellen: “Oder wollen wir Russia Today, Al-Dschasira und CCTV News die Deutungshoheit über die internationale Politik überlassen?”

CCTV ist das Stichwort! Da fragt man sich doch, warum Limbourg überhaupt mit dem chinesischen Staatssprachrohr kooperiert, wenn er bereits gegen russische, ex-kommunistische Medien, den Generalverdacht der Propaganda hegt? Und warum hat Limbourg in seiner eigenen China-Redaktion mittlerweile begonnen, freiheitliche, deutsche Werte rigoros abzubauen?

Geht´s wieder nur ums Geld?

Laut Meedia.de droht der Deutschen Welle „offenbar spätestens im Jahr 2017 eine Finanzierungslücke von 23,9 Millionen Euro“. Es wurde bereits massiv Personal entlassen: 60 Freie Mitarbeiter mussten komplett gehen, 170 dürfen nur noch in Teilzeit arbeiten. Limbourg schließt weitere Stellenstreichungen im Jahr 2015 oder 2016 nicht aus.

Am 4. September gab die Deutsche Welle nun offiziell bekannt, dass sie in Zukunft mit CCTV zusammenarbeiten wird. Es sollen gemeinsam Inhalte zu Musik und Wirtschaft produziert werden und CCTV soll das Lifestyle-Magazin Euromaxx adaptieren.

CCTV heißt zwar offiziell „China Central Television“, aber die Chinesen nennen den „Zentralen Sender“ per Wortspiel gern den „Katastrophalen Sender“, weil sie sich 24 Stunden lang belogen fühlen. Außerdem wird CCTV oft das „Hurenhaus“ der Partei-Elite genannt, da so viele attraktive CCTV-Moderatorinnen Mätressen hochrangiger Funktionäre sind. (Mehr zu diesen intimen Verstrickungen hier: „Zwei TV-Moderatorinnen wegen Ex-Stasi-Chef verhaftet“)

So sieht der Kuschelkurs mit Chinas Kommunisten aus

Damit bei der Kooperation mit CCTV in Zukunft alles schön harmonisch läuft, hat Limbourg aktiv vorgesorgt: Nur einen Monat nach seinem Amtsantritt im Oktober 2013 entließ die Deutsche Welle den Sinologen Jörg-Meinhard Rudolph, der als redaktioneller Beobachter darauf geachtet hatte, dass die China-Berichterstattung genug kritische Distanz wahrte.

Auch der langjährige Chef der China-Redaktion Matthias von Hein wurde inzwischen entlassen und vor wenigen Wochen wurde eine unangepasste freie Mitarbeiterin gefeuert, mit der Begründung, sie habe „Interna nach außen getragen“. Dabei hatte Su Yutong auf Twitter hauptsächlich einen Artikel ihres Kollegen Frank Sieren kritisiert: Dieser hatte das Tiananmen-Massaker als „Ausrutscher“ bezeichnet, bei dem in den Nebenstraßen des Platz des Himmlischen Friedens quasi aus Versehen „400 Menschen ums Leben“ kamen, worüber selbst die KP-Machthaber „verstört“ gewesen seien … Der Artikel sorgte für Empörung und ist ein klassisches Beispiel dafür, wie weit solch ein „Annäherungs-Kurs“ an Chinas KP-Regime gehen kann.

Der Wahnsinn scheint Methode zu haben: „Das erste was Peter Limbourg bei seinem Amtsantritt zu uns gesagt hat war: ‚Kritisiert nicht immer die chinesiche Regierung.‘ Außerdem sagte er dass die China-Redaktion der Deutschen Welle eine neue Richtung einschlagen muss“, erklärte die gefeuerte Su Yutong kürzlich dem NDR-Magazin ZAPP.

Interessantes Detail: All dies ist für die Deutsche Welle mit der jährlichen Verleihung des Bobs Awards (Best of Blogger Awards) offenbar problemlos vereinbar. Der Preis zeichnet kritische, internationale Blogs aus, soll den “offenen Diskurs im Internet vorantreiben” und “freie Meinungsäußerung und den Einsatz für Menschenrechte im Internet fördern”. Nach außen gehört man also weiterhin zu den Guten …

https://youtube.com/watch?v=1OFSTvMnS5M%23t%3D306

Kritik an der geplanten Kooperation mit CCTV kam auch von Hendrik Zörner vom Deutschen Journalisten-Verband. Er sagte ZAPP gegenüber: „Es ist schwierig, wenn der Sender, der das Aushängeschild für die Demokratie Deutschlands sein soll (…) kooperiert mit Medien, die eindeutig Propaganda-Instrumente der chinesischen Staatsführung sind, die keine Pressefreiheit kennen, die keinen unabhängigen Journalismus kennen.“

Kritik von „Reporter ohne Grenzen“

Auch Reporter ohne Grenzen (ROG) meldete Bedenken an. In einer Pressemitteilung vom 25. September 2014 schrieb die Vereinigung: „Die Deutsche Welle beschreibt die vereinbarte Kooperation mit CCTV als Dialog. Doch die Erfahrung von Reporter ohne Grenzen zeigt, dass vergleichbare Formen der Kommunikation und Kooperation von der Staatspropaganda geschickt genutzt werden. ROG hat Zweifel, ob die Deutsche Welle eine solche Instrumentalisierung tatsächlich verhindern kann.“ ROG hob hervor, welche tragende Rolle CCTV in China für die Staatspropaganda spiele: Die 19 Uhr Nachrichten müssten von allen Sendern im Land übernommen werden. Auch sei es bei CCTV in letzter Zeit vermehrt zu demütigenden TV-Beichten gekommen, in denen Dissidenten als Verbrecher vorgeführt wurden – darunter auch die 70-jährige Journalistin Gao Yu, ehemals freie Mitarbeiterin der Deutschen Welle. (rf)



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