Deutschland pausiert im Mittelmeer: Kein weiteres Schiff für die Sophia-Mission

Deutschland setzt seine Beteiligung an der Marinemission im Mittelmeer aus. Die Bundeswehr fischte seit 2015 dabei rund 49.000 Migranten auf und brachte sie nach Italien.
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Die Fregatte «Augsburg» der Deutschen Marine ist zurzeit noch im Rahmen der EU-Marinemission Sophia im Einsatz.Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Epoch Times22. Januar 2019

Deutschland setzt seine Beteiligung an der EU-Marinemission Sophia zur Bekämpfung von Schleusernetzwerken im Mittelmeer aus. Nach dpa-Informationen wird nach dem Einsatz der Fregatte „Augsburg“ zunächst kein weiteres Schiff der Bundeswehr vor die libysche Küste geschickt.

Die Operation war während der Migrationskrise 2015 gestartet worden, inzwischen ist auch die Ausbildung der libyschen Küstenwache als Aufgabe hinzugekommen. Die Operation Sophia soll auch dazu beitragen, illegalen Waffentransport in den Krisenstaat Libyen zu verhindern, wo seit Jahren rivalisierende Milizen um die Macht kämpfen. Von der Küste Libyens aus machen sich jedes Jahr Tausende Migranten in oft seeuntüchtigen Booten auf den Weg nach Europa.

Am Rande der Einsätze müssen deshalb auch immer wieder Menschen aus Seenot gerettet werden. Bislang waren es nach Angaben der Bundeswehr mehr als 49.000. Sie wurden nach den 2015 beschlossenen Einsatzregeln bislang alle nach Italien gebracht.

Laut Bundeswehr haben seit Beginn der Mission die Hinweise zur direkten Festnahme von mehr als 140 Schleuserei-Verdächtigen durch italienische Behörden geführt. Einheiten des Verbandes haben seit 2015 zudem mehr als 400 von Schleusern genutzte Boote zerstört.

Die eingesetzten Schiffe sind ermächtigt, in internationalen Gewässern Boote anzuhalten und zu durchsuchen. Sie können beschlagnahmt und umgeleitet, Verdächtige an Bord eines Kriegsschiffs genommen und an einen EU-Mitgliedstaat übergeben werden.

Die Operation ist nach einem somalischen Mädchen benannt, das im August 2015 an Bord der Fregatte „Schleswig-Holstein“ zur Welt kam. (dpa)



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