„Das ist ein ganz wichtiger Film“: „Silver Screen Dreams“ beeindruckt in Dresdner Kino

„Berührt“ und „beeindruckt“ zeigt sich das Dresdener Publikum vom chinesischen Film „Silver Screen Dreams – Der Traum von der Leinwand“, der erstmals in deutschen Kinos zu sehen war.
Titelbild
Am 20. September erschienen zur Deutschlandpremiere des mit 28 internationalen Preisen ausgezeichneten Films „Silver Screen Dreams – Der Traum von der Leinwand“ auch die beiden chinesischen Hauptdarstellerinnen.Foto: Epoch Times
Von 22. September 2023

Ab 20. September fand die Deutschlandpremiere des mit 28 internationalen Preisen ausgezeichneten Films „Silver Screen Dreams – Der Traum von der Leinwand“ von Regisseur David Li statt.

Im bekannten Dresdener Programmkino „Ost“ konnte das interessierte Publikum dazu die beiden chinesischen Hauptdarstellerinnen live begrüßen. Sie stellten sich anschließend den Fragen der Zuschauer.

Der Film zeigt die Abgründe der modernen chinesischen Filmindustrie, wo Geld, Macht und Selbstsucht zählen. Dem werden zwei Schauspielerinnen entgegengesetzt, die all die Werte verkörpern, die im Film und Fernsehen eigentlich im Menschen generell im Vordergrund stehen sollten. Dabei bildet eine tragische, wahre Lebensgeschichte einer chinesischen Schauspielerin den Kern der Handlung.

Nach Premieren in Toronto, Washington, D.C. und San Francisco war nun die chinesische Auslandsproduktion, die in Kanada entstand, im Original mit deutschen Untertiteln erstmals in Deutschland im Kino zu sehen. Epoch Times sprach mit Kinobesuchern nach der Premiere.

„Das ist ein ganz wichtiger Film“

Eine von ihnen war Silke Bachmann (60) aus Dresden. Die ehemalige Eiskunstlauftrainerin zeigte sich tief berührt von dem Film: „Ich bin sehr berührt, wie diese jungen Menschen ihre Gefühle auf der Leinwand rübergebracht haben, die ja auch biografisch sind, da sie ja vieles von dem selbst erlebt haben, wie wir nach dem Film erfahren konnten.“

Schließlich hätten beide Schauspielerinnen ihr Land verlassen – um ihre Würde als Mensch zu bewahren, wegen der Wahrheit und ihrer Berufsehre, so die Dresdnerin. „Mit ihrem Film senden diese jungen Menschen ihre Ideale in die Welt und zeigen, wie wichtig es ist zu vergeben“, zeigt sich die Trainerin und Sportlehrerin beeindruckt.

Gleichzeitig sei ihr Film auch eine Warnung vor dem chinesischen Social Credit System „und die ganzen Dinge, die auch hier auf uns zukommen sollen und in China probehalber schon laufen und sehr fortgeschritten sind“, führt sie weiter aus. „Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Film.“

Sie sagt auch: „Er war sehr emotional und hat mich zutiefst berührt und erschüttert, weil ich von verschiedenen Berichten weiß, dass die Menschen in China auch gefoltert werden aufgrund ihres Glaubens.“ Vor Kurzem habe sie ein Video über Vergebung produziert und wisse, was den Menschen in China, die das buddhistische Falun Gong praktizieren, an schlimmen Dingen geschehe – und wie sie wie Verbrecher verfolgt würden.

„Wie die Darstellerin dann Groll, Neid und Missgunst überwindet und Dankbarkeit und Vergebung in die Welt sendet, das war wunderbar zu erleben. Es hat mir ganz viel Hoffnung gegeben“, so die 60-Jährige.

Silke Bachmann (60) aus Dresden zeigte sich nach der Deutschlandpremiere tief berührt von dem Film „Silver Screen Dreams“. Foto: Epoch Times

„Nicht nur für meine Altersgruppe interessant“

Ein 23-jähriger Mann war besonders berührt von der moralischen Einstellung der Hauptdarstellerin. „Nach den zehn Jahren Leidenserfahrung der Hauptfigur konnte sie quasi ihrer schlimmsten Feindin verzeihen.“

Diese moralische Überlegenheit durch den festen Glauben an das Gute, was auch mit dem im Film vorgestellten Buch „Zhuan Falun“ beschrieben wurde, war für ihn eine sehr wertvolle Erfahrung.

„Wenn mehr Menschen nach dieser moralischen Einstellung leben würden, gäbe es weniger Feindseligkeit, weniger Ungerechtigkeiten. Vor allem würde es die Welt zu einem besseren Ort machen“, ist der 23-Jährige überzeugt.

Die schauspielerische Leistung – besonders der weiblichen Hauptfiguren – war aus seiner Sicht bemerkenswert. „Nicht nur für meine Altersgruppe, sondern auch für ältere Personen ist der Film meiner Meinung nach interessant und daher kann ich ihn nur weiterempfehlen.“

„Film ist wunderbar komplex“

Der Kulturwissenschaftler Roland Harald Jupke (67) findet den Film mit dem Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft wunderbar komplex.

Dazu gehöre auch die im Film aufgezeigte Komplexität und Problematik der Zerstörung des Individuums durch die Gesellschaft und die Zerstörung durch sich selbst.

Aufgrund seines Hintergrundwissens im Bereich Theaterwissenschaften verstehe er gut die im Film gezeigte Dramaturgie vom Spiel mit der Wirklichkeit. „Damit meine ich das Spiel innerhalb einer Rolle, wo sich die eigene Persönlichkeit mit der gespielten Rolle vermischt. Dabei entstünden Situationen, wo nicht gleich zu erkennen sei, was gespielt und was wirkliches menschliches Verhalten sei. „Das wird in dem Film sehr komplex und sehr klug dargestellt.“

Damit würde der hohe Anspruch an Kunst und Kultur erfüllt, dass man nicht gleich alles wisse, wenn man den Kinosaal verlässt. Sondern man ginge mit wichtigen Fragen aus dem Film heraus und versuche über das eigene Leben zu erkennen, was im Film passiert sei, so der Wahldresdner.

Der Kulturwissenschaftler Roland Harald Jupke (67). Foto: Epoch Times

Zuschauer sieht Verbindungen zur DDR

Jupke sieht, weil er in der DDR geboren wurde, auch eine Verbindung zwischen dem Film und seinen damaligen Erlebnissen als politischer Häftling des SED-Regimes.

„Ich habe in der DDR, wie im Film dargestellt, selbst erlebt, dass kriminelle Häftlinge genutzt werden, um im Auftrag des Gefängnispersonals politische Häftlinge zu schikanieren. Dass das in China auch so ist, das ist für mich keine Überraschung.“

„Dieses gesellschaftliche Ideal, alle Menschen durch Gewalt ‚befreien‘ zu wollen, das ist falsch“, sagt Jupke, womit er auf Szenen im Film anspielt, bei denen es um Maos Kulturrevolution im Film ging.

„Der Einzelne konditioniert durch die Gesellschaft“

Gleichzeitig habe Jupke in diesem Film die Konditionierung des Einzelnen durch die Gesellschaft beeindruckt, wobei sich der Einzelne auch selbst zerstört – mit seinem Willen, unbedingt Erfolg um jeden Preis zu haben.

„Und dann kommt die Selbsterkenntnis, vergeben zu wollen. Das ist wirklich tiefste menschliche Weisheit, die in der Schauspielerin erwuchs.“ Für ihn ist das die wichtigste Botschaft des Films ans Publikum.

Das zeige ihm: Gerechtigkeit und die wirklich fruchtbaren Beziehungen fangen von unten und bei jedem einzelnen selbst an. „Sie kommen nicht von der Machtelite, nicht von der Religion, nicht von kulturellen Prinzipien, nicht von wirtschaftlichen Zwängen und auch nicht von politischer Macht“, so Jupke.

Dieses „Erkenne dich selbst“ und das „von Augenblick zu Augenblick Menschsein unter allen Bedingungen“ sei asiatische Philosophie und Kultur im Ursprung, findet der Kulturliebhaber.

Die bisher feststehenden Termine der Filmpräsentation in Europa – jeweils in Anwesenheit der beiden Hauptdarstellerinnen:

23. September, Zürich, Arthouse-Piccadilly 1, Mühlebachstraße 2

24. September, Bern, Quinnie–cineMovie 2, Seilerstraße 4

27. September, Wien, Haydnkino, Mariahilfer Straße 57

29. September, München, EineWeltHaus, Schwanthalerstraße 80

1. Oktober, Frankfurt, Cinestar, Eschenheimer Anlage 40

3. Oktober, Amsterdam, Rialto VU, 1111 De Boelelaan



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion