Die Geburtenzahlen stiegen: Im Jahr 2016 wurden 792.000 Kinder in Deutschland geboren

In Deutschland stieg die Zahl der Geburten an, im Jahr 2016 wurden 792.000 Kinder geboren. Dabei stieg die Geburtenzahl bei deutschen Müttern um 3 Prozent, bei ausländischen Müttern um 25 Prozent gegenüber 2015.
Epoch Times30. März 2018

2016 wurden in Deutschland 792.131 Kinder geboren, teilte das Statistische Bundesamt mit. Das waren 54.556 Babys oder 7 % mehr als 2015 (737 575).

Die Anzahl der Geburten stieg das fünfte Jahr in Folge und erreicht wieder das Niveau von 1996. In allen Bundesländern kamen 2016 mehr Kinder zur Welt als im Vorjahr. In den westdeutschen Flächenländern und in den Stadtstaaten stieg die Geborenenzahl durchschnittlich um 8 %, während sie in den ostdeutschen Flächenländern um + 4 % zunahm.

Die Geburtenstatistik wurde im Berichtsjahr 2016 auf ein neues technisches Aufbereitungsverfahren umgestellt. Dadurch kam es zu erheblichen Verzögerungen bei der Veröffentlichung der Ergebnisse. Unschärfen in der Abgrenzung der Geburten zwischen 2015 und 2016 sind nicht ausgeschlossen.

Deutsche Mütter +3 Prozent, ausländische Mütter + 25 Prozent mehr Babys

Deutsche Mütter haben rund 607.500 Kinder zur Welt gebracht, 3 % mehr als 2015. Diese Entwicklung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Frauen im Alter zwischen 30 und 37 Jahren häufiger Kinder bekommen. Sie hatten im jüngeren Alter deutlich weniger Kinder zur Welt gebracht als Frauen älterer Jahrgänge.

Mütter mit ausländischer Staatsangehörigkeit haben 184.660 Kinder geboren, das ist ein Anstieg von 25 % gegenüber 2015.

Dazu trugen die Veränderungen in der Anzahl und Zusammensetzung der potenziellen ausländischen Mütter nach der Staatsangehörigkeit bei. Die Anzahl der Frauen aus Ländern mit traditionell relativ hoher Geburtenneigung ist dabei gestiegen. Außerdem hat 2016 die Geburtenhäufigkeit aller ausländischen Frauen insgesamt zugenommen.

Geborene nach Staatsangehörigkeit der Mutter
2011 2012 2013 2014 2015 2016
in 1 000
Insgesamt 662,7 673,5 682,1 714,9 737,6 792,1
Deutsch 550,3 558,8 562,3 584,3 589,7 607,5
Nicht deutsch 112,4 114,8 119,8 130,6 147,9 184,7
darunter nach ausgewählten Staatsangehörigkeiten mit den höchsten Geborenenzahlen
afghanisch 1,3 1,4 1,4 1,5 2,0 5,9
irakisch 2,6 2,7 2,6 2,7 2,8 5,5
italienisch 4,7 4,9 5,2 5,6 6,0 6,4
kosovarisch 5,6 5,8 5,9 6,1 7,1 6,8
polnisch 7,2 7,8 8,7 10,0 10,8 11,8
rumänisch 2,7 3,2 4,2 5,6 8,2 10,5
russisch 4,7 4,8 5,2 5,6 5,5 6,0
serbisch 4,1 4,3 4,4 5,0 5,6 5,7
syrisch 1,1 1,3 1,5 2,3 4,8 18,5
türkisch 23,2 22,1 21,8 21,9 21,6 21,8
Geborene nach Bundesländern 2016
Insgesamt Darunter:
Mutter mit deutscher

Staatsan- gehörigkeit

Mutter mit ausländischer

Staatsan- gehörigkeit

in 1 000
Baden-Württemberg 107,5 79,2 28,3
Bayern 125,7 96,7 29,0
Berlin 41,1 28,8 12,3
Brandenburg 20,9 18,5 2,4
Bremen 7,1 4,5 2,6
Hamburg 21,5 15,7 5,8
Hessen 60,7 42,5 18,2
Mecklenburg-Vorpommern 13,4 12,1 1,3
Niedersachsen 75,2 60,0 15,2
Nordrhein-Westfalen 173,3 126,9 46,4
Rheinland-Pfalz 37,5 29,1 8,5
Saarland 8,2 6,3 1,9
Sachsen 37,9 34,0 3,9
Sachsen-Anhalt 18,1 16,0 2,1
Schleswig-Holstein 25,4 20,7 4,7
Thüringen 18,5 16,5 2,0

Durchschnittlich 1,59 Kinder je Frau

Die zusammengefasste Geburtenziffer lag 2016 bei 1,59 Kindern je Frau. Bei den deutschen Frauen stieg die Geburtenziffer von 1,43 Kindern je Frau im Jahr 2015 auf 1,46 Kinder je Frau im Jahr 2016. Bei den Frauen mit ausländischer Staatsangehörigkeit nahm sie von 1,95 auf 2,28 Kinder je Frau zu.

Mit der aktuellen Geburtenziffer von 1,59 Kindern je Frau rückte Deutschland ins europäische Mittelfeld auf. Im EU-Durchschnitt betrug 2016 die zusammengefasste Geburtenziffer nach Angaben des Europäischen Statistikamtes (Eurostat) 1,60 Kinder je Frau. Die höchste Geburtenhäufigkeit in der EU hatten Frauen in Frankreich mit 1,92, die niedrigste in Spanien und Italien mit 1,34 Kindern je Frau.

Die zusammengefasste Geburtenziffer wird zur Beschreibung des aktuellen Geburtenverhaltens herangezogen. Sie gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im jeweils betrachteten Jahr.

Die Frage nach der Zahl der Kinder, die Frauen im Laufe ihres Lebens tatsächlich bekommen haben, kann für Frauenjahrgänge beantwortet werden, die das Ende des gebärfähigen Alters erreicht haben, das statistisch mit 49 Jahren angesetzt wird. Im Jahr 2016 waren es die Frauen des Jahrgangs 1967. Ihre endgültige durchschnittliche Kinderzahl betrug 1,50 Kinder je Frau.

Die Angaben beziehen sich auf lebend geborene Kinder. Weitere Daten und lange Zeitreihen zur Statistik der Geburten (12612) befinden sich in der Datenbank GENESIS-Online.  (ks)



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