DRK: Freistellungsanspruch für freiwillige Helfer wie bei Feuerwehr und THW gefordert

Der DRK-Chef fordert, für die ehrenamtlichen Helfer des DRK Regelungen einzuführen, wie sie auch für die Helfer der Freiwilligen Feuerwehren und des Technische Hilfswerks gelten: "Diese haben einen Freistellungsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber und einen Anspruch auf Lohnfortzahlung".
Titelbild
Ein Camp für Migranten in Heidenau, August 2015Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images
Epoch Times24. Dezember 2015

"Im Jahr 2015 werden voraussichtlich 40 Millionen Euro an Spenden beim DRK eingehen", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters im Interview mit der "Welt". Das seien "gut zehn Millionen Euro mehr als im Vorjahr".

Allein für die Flüchtlings- hilfe seien bis Mitte Dezember 5,5 Millionen Euro beim DRK einge- gangen. Auch das Erdbeben im Frühjahr in Nepal habe zu einem Anstieg der Spendenbereitschaft beigetragen.

Seiters würdigte die Hilfsbereitschaft der Deutschen in der Migrationskrise: "Das Jahr 2015 ist nicht nur das Jahr der Flüchtlinge, sondern auch das Jahr der ehrenamtlichen Helfer."

20.000 DRK-Helfer betreuen rund 150.000 Migranten

Derzeit betreuen laut Seiters allein 20.000 DRK-Helfer rund 150.000 Migranten in mehr als 450 Notunterkünften. Und das DRK ist nach Angaben des Verbandschefs in der Lage, sich um noch mehr Migranten zu kümmern: "Wir sind gut aufgestellt, auch wenn Helfer oftmals an die Grenze ihrer Belastbarkeit stoßen."

Da ein Ende des Flüchtlingszustroms noch nicht absehbar ist, fordert Seiters für die ehrenamtlichen Helfer des DRK und anderer Hilfsorganisationen Regelungen einzuführen, wie sie auch für die Helfer der Freiwilligen Feuerwehren und des Technische Hilfswerks (THW) gelten.

"Diese haben einen Freistellungsanspruch gegenüber dem Arbeitgeber und einen Anspruch auf Lohnfortzahlung", sagte Seiters. Das fordere er nicht generell, sondern nur für "derartige exorbitante Ausnahmesituationen" wie der Flüchtlingskrise.

Kostenlose Integrationskurse, SFJ und Bundesfreiwilligendienst

Der Weiterhin fordert Seiters von der Bundesregierung verstärkte Anstrengungen bei der Integration der Migranten. "Alle Asylsuchenden mit einer Bleibeperspektive müssen weiterhin kostenlosen Zugang zu Integrationskursen haben", sagte Seiters im Interview mit der "Welt". Überlegungen, wonach sich die Migranten künftig an den Kosten für Sprach- und Integrationskursen beteiligen sollten, lehnt er strikt ab.

Es müsse alles getan werden, damit die Migranten rasch die deutsche Sprache lernen und in den Arbeitsmarkt integriert werden können.

Seiters forderte zudem, die sogenannte Vorrangprüfung aufzuheben. Nach dieser Regelung müssen die Arbeitsagenturen zunächst prüfen, ob für eine freie Stelle ein arbeitsloser Deutscher oder EU-Bürger infrage kommt, bevor sie einen Migrant vermitteln.

Der DRK-Präsident sagte, überdies müssten die Anerkennung von Qualifikationen und der Zugang zu Fördermaßnahmen beschleunigt werden. Das DRK selbst bemüht sich, Migranten als Helfer zu gewinnen. Diese würden sich teilweise schon an humanitären Aktionen beteiligen, sagte Seiters.

Das DRK macht Migranten mit Beschäftigungserlaubnis Stellenangebote sowohl im Bundesfreiwilligendienst als auch im Freiwilligen Sozialen Jahr. Von den Migranten erwartet Seiters im Gegenzug die grundsätzliche Bereitschaft, sich zu integrieren: "Dazu gehört die Achtung unserer Werte und unseres Grundgesetzes." (dts/dpa/ks)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion