Ein Drittel der deutschen Fernstraßen ist in bedenklichem Zustand

"Ein Drittel des Bundesstraßennetzes und jeder sechste Autobahnkilometer sind substanziell marode", schätzt Linken-Fraktionschef Bartsch. Am schlimmsten ist es im rot-rot regierten Berlin, dort sind ein Drittel der Straßen in bedenklichem Zustand.
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Die Infrastruktur von Deutschland kommt in die Jahre, die Instandhaltung hängt hinterher.Foto: iStock
Epoch Times23. August 2019

Deutschlands Autobahnen und Bundesstraßen sind auf Tausenden Kilometern Länge so marode, dass im Extremfall sogar Sperrungen erforderlich sind. Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage von Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch hervor. Laut Verkehrsressort sind 2017/2018 bei Messungen auf einer Länge von mehr als 2.616 Fahrspur-Kilometern Mängel hinsichtlich Fahrsicherheit und Fahrkomfort festgestellt worden.

Die einschlägigen Warn- oder Schwellenwerte, die Baumaßnahmen oder Verkehrsbeschränkungen erfordern, wurden dabei auf bis zu einem Drittel der erfassten Fahrspur-Kilometer überschritten.

Im Land Berlin lag dieser Wert bei 32,8 Prozent, in den übrigen Ländern deutlich niedriger. In Nordrhein-Westfalen gab es diese Beanstandungen bei 564 Kilometern der untersuchten Autobahn-Fahrbahnen. In Brandenburg ging es um 101 Kilometer, in Niedersachsen um 327, in Sachsen um 84, in Sachsen-Anhalt um 130, in Schleswig-Holstein um 104 und in Mecklenburg-Vorpommern um 36.

Laut Verkehrsministerium wurden bei 2015/2016 erfolgten Messungen ähnliche Mängel auf Bundesstraßen festgestellt. Dabei ging es um mehr als 5.481 Fahrspur-Kilometer. Linken-Fraktionschef Bartsch warf dem Bundesverkehrsministerium schwere Versäumnisse vor.

„Ein Drittel des Bundesstraßennetzes und jeder sechste Autobahnkilometer sind substanziell marode. Das ist die Bilanz von 10 Jahren CSU im Verkehrsministerium“, sagte Bartsch dem RND. „Es hätte nie so weit kommen dürfen, dass so viele Autobahnen und Bundesstraßen sich in einem derart schlechten Zustand befinden und inzwischen teilweise ein Sicherheitsrisiko darstellen.“

Die Verkehrsminister Peter Ramsauer, Alexander Dobrindt und Andreas Scheuer hätten offenkundig jahrelang weggeschaut. „Minister Scheuer muss endlich entschlossen handeln und die Straßen in seiner Verantwortung in Ordnung bringen. Wenn es um die Sicherheit geht, darf nicht gespart werden“, sagte Bartsch.

Laut Verkehrsministerium sind im vergangenen Jahr knapp 4,4 Milliarden Euro in den Erhalt von Autobahnen und Bundesstraßen investiert worden. Zum Vergleich: 2014 waren es knapp 2,8 Milliarden Euro. (dts)



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