Einreise mit echtem, illegalem Ausweis

Sie sollen Ausländern echte Ausweise gegeben haben, damit sie nach Deutschland einreisen konnten: Seit 2021 hat die Bundespolizei deshalb mehrere Verdächtige im Visier. Nun gab es in zwei Städten Durchsuchungen.
Einsatzkräfte der Polizei im Stadtteil Steilshoop vor einem Mehrfamilienhaus.
Einsatzkräfte der Polizei im Stadtteil Steilshoop vor einem Mehrfamilienhaus.Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Epoch Times2. März 2023

Die Bundespolizei hat in Hamburg und in Berlin mehrere Objekte wegen des Verdachts der bandenmäßigen Einschleusung von Ausländern durchsucht. Insgesamt kontrollierten die Beamten am frühen Donnerstagmorgen sechs Wohnungen in der Hansestadt und eine in der Hauptstadt, wie ein Sprecher der zuständigen Bundespolizei des Flughafens Frankfurt am Main sagte. Festnahmen gab es nicht, weil bei den insgesamt sechs Verdächtigen laut Polizei keine Haftgründe wie Verdunklungs- oder Fluchtgefahr vorlagen.

Konkret wird den sechs Frauen und Männern im Alter zwischen 25 bis 47 Jahren vorgeworfen, dass sie afghanischen Staatsangehörigen für ihre Einreise illegal echte Ausweise anderer Menschen überlassen haben. Dabei gehe es um Schleusungen auf der Route aus Teheran (Iran) nach Deutschland.

An den Durchsuchungen am Donnerstag waren insgesamt 112 Ermittler der Bundespolizei beteiligt. Sie stellten unter anderem Datenspeicher, Laptops, Mobiltelefone und Ausweise sicher. Zudem stießen die Einsatzkräfte auf Kokain im Straßenverkaufswert von 6.000 Euro, aber auch auf Testosteronampullen, Amphetamintabletten, Einhandmesser sowie auf eine Schreckschusswaffe mit Munition.

Die finanzielle Notlage ausgenutzt

Den Angaben zufolge landeten die Ausländer mit den ihnen nicht gehörenden Dokumenten am Flughafen Frankfurt am Main. Deshalb ist auch die dortige Bundespolizei zuständig, sie ermittelte bereits seit dem Sommer 2021 in dem Fall.

„Immer wieder werden ausländische Staatsangehörige unter falschen Versprechungen für ein Leben in Deutschland angeworben“, erklärten die Bundespolizei und die Staatsanwaltschaft Frankfurt in einer gemeinsamen Mitteilung nach der Aktion. „Dabei werden gezielt die finanzielle Notlage und die oftmals schwierige politische Situation der ausländischen Staatsangehörigen im Herkunftsland ausgenutzt.“ (dpa/red)



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