AIDAvita  und AIDAbella beenden Asiensaison – Coronavirus durchkreuzt Urlaubspläne

Aufgrund des sich in Ostasien weiter ausbreitenden Coronavirus und den in dem Zusammenhang zunehmenden Reiseeinschränkungen hat sich die Reederei AIDA Cruises entschieden, die Asiensaison der Kreuzfahrtschiffe AIDAvita und AIDAbella vorzeitig zu beenden.
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Das Kreuzfahrtschiff AIDAvita.Foto: iStock
Epoch Times15. Februar 2020

Die AIDAvita hat in der thailändischen Hafenstadt Laem Chabang südlich von Bangkok festgemacht. Es legte um 01:00 Uhr Ortszeit an. Die Passagiere könnten voraussichtlich am Morgen das Schiff verlassen – nachts sei dies nicht vorgesehen.

Die AIDAvita konnte die vietnamesische Hafenstadt Cai Lan in der Halong-Bucht nicht anlaufen. Die örtliche Tourismusbehörde hatte der Passagieren und Besatzung der AIDAvita untersagt, an Land zu gehen, teilte ein Mitarbeiter der Behörde mit. Auf der AIDAvita befinden sich nach Angaben der Reederei rund 1100 zumeist aus Deutschland kommende Passagiere und 400 Crew-Mitglieder.

Das Schiff sei zuletzt von den Philippinen gekommen und habe zuvor keinen chinesischen Hafen angesteuert, sagte ein Sprecher von Aida Cruises am Donnerstag. „An Bord der AIDAvita gibt es weder Verdachtsfälle noch bestätigte Coronavirus-Erkrankungen.“

AIDA-Kreuzfahrtschiffe beenden Asiensaison

Aufgrund des sich in Ostasien weiter ausbreitenden Coronavirus und den in dem Zusammenhang zunehmenden Reiseeinschränkungen hat sich die Reederei AIDA Cruises entschieden, die Asiensaison der Kreuzfahrtschiffe AIDAvita und AIDAbella vorzeitig zu beenden.

Für AIDA Cruises haben nach eigenen Angabe die Gesundheit und das Wohlbefinden der Gäste und der Crew „jederzeit oberste Priorität“.  Aus diesem Grund wird die AIDAvita nun ihre Asien- und Australiensaison beenden. Für die AIDAbella ist die aktuelle Asiensaison am 17. Februar 2020 vorbei.

Die Schiffe würden in andere Fahrtgebiete überführt, heißt es von der Reederei. Innerhalb der kommenden Tage würde das Alternativprogramm für AIDAvita und AIDAbella bekanntgegeben. AIDA Cruises würde allen betroffenen Gästen der abgesagten Reisen den Preis zurückerstatten und alternative Urlaubsmöglichkeiten aus dem Reiseprogramm der AIDA anbieten.

Die Reisen von AIDAvita ab 14. April 2020 ab Dubai sowie von AIDAbella ab 30. April 2020 ab Palma de Mallorca finden wie geplant statt, meldete der Veranstalter.

Passagiere verlassen die „Westerdam“

Nach tagelanger Irrfahrt durch asiatische Gewässer haben am Freitag die ersten von knapp 2300 Menschen in Kambodscha das Kreuzfahrtschiff verlassen. Die US-Botschaft in Phnom Penh twitterte: „Die ersten Passagiere sind von der #Westerdam runtergegangen und auf dem Heimweg! Wir freuen uns, sie zu begrüßen, wenn sie das Festland betreten.“ Wegen der Sorge vor einer Einschleppung von Covid-19 durfte es zuvor mehrere asiatische Häfen nicht anlaufen. Am Donnerstagabend (Ortszeit) legte das aus Hongkong kommende Schiff in Sihanoukville an, wie der Hafendirektor Lou Kimchhun bestätigte. Unter den Passagieren an Bord des Schiffes waren nach Angaben der Reederei Holland America Line auch 57 Deutsche.

An Bord der „Westerdam“ freuten sich die Passagiere über das absehbare Ende der Reise, wie in sozialen Medien zu sehen war. Das Müsli am Büffet sei ausgegangen, aber die Passagiere seien guter Dinge, schrieb die Amerikanerin Christina Kerby bei Twitter. Lorraine Oliveira, Urlauberin aus England, schrieb der Deutschen Presse-Agentur, an Bord des Kreuzfahrtschiffes  habe es medizinische Vorsorge gegeben, außerdem verstärkte Hygiene- und Reinigungsmaßnahmen. Seit dem 4. Februar seien sie und ihre Familie nicht mehr an Land gewesen.

Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“: 218 Personen mit Virus infiziert

Das Kreuzfahrtschiff war am 1. Februar in Hongkong gestartet und sollte seine Reise ursprünglich am 15. Februar im japanischen Yokohama beenden. Im Hafen dieser Stadt liegt aktuell ein anderes Kreuzfahrtschiff, die „Diamond Princess“. Es befindet sich unter Quarantäne. Bei 218 Menschen war bis Donnerstag nachgewiesen, dass sie sich an Bord mit Sars-CoV-2 infizierten. Alle Betroffenen wurden in Kliniken gebracht, einige von ihnen sind schwer erkrankt.

Die übrigen rund 3600 Passagiere und Crew-Mitglieder sollen nach derzeitigem Stand mindestens noch bis zum 19. Februar auf dem Schiff bleiben. Senioren mit chronischen Krankheiten sollen früher von Bord gehen dürfen und in speziellen Unterkünften bleiben, bis die vorsorgliche Isolation endet. Unter den Passagieren an Bord sind nach Erkenntnissen der deutschen Botschaft in Tokio auch zehn deutsche Staatsangehörige. Keiner von ihnen sei bisher infiziert.

So waren die Maßnahmen an Bord der „Diamond Princess“:

Wie viele Menschen wurden untersucht?

Nur ein Bruchteil der 3711 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurde bislang von den japanischen Behörden auf das Virus getestet, insgesamt rund 500 Menschen. Nach dem Auftreten neuer Infektionsfälle testeten die Behörden zunächst diejenigen, die engen Kontakt zu den Erkrankten hatten. Bislang kündigte Japans Regierung nicht an, alle Menschen an Bord auf das Virus testen zu wollen.

Wie laufen die Tests ab?

Die japanischen Experten verwenden eine Methode, die als Real-Time PCR Test bezeichnet wird. PCR steht für „Polymerase chain reaction“ (deutsch: Polymerase-Kettenreaktion). Der Test bietet einen vorläufigen Nachweis des Virus anhand von Proben, die aus Nase oder Rachen entnommen werden. Mehrere Stunden dauert der Test und gilt als relativ zuverlässig. Unter Umständen kann er dennoch fälschlicherweise negative Ergebnisse liefern.

Der Test beinhaltet die Vervielfältigung und Sequenzierung von Ribonukleinsäure, die mit dem Genom des neuartigen Coronavirus verglichen wird. Laut Experten ist aber noch unklar, ab welchem Zeitpunkt das Virus nachweisbar ist. Es sei daher schwierig, Infektionen bei Menschen zu erkennen, die zwar noch keine Symptome zeigen, aber bereits ansteckend sein könnten.

Warum werden nicht alle Menschen an Bord getestet?

Die an Bord vorhandenen Kapazitäten an medizinischem Personal für die erforderlichen Untersuchungen sind laut japanischer Regierung begrenzt. Zurzeit können maximal 300 Menschen pro Tag getestet werden.

Gesundheitsminister Katsunobu Kato sagte am Mittwoch, die Regierung versuche, die Kapazitäten mit zusätzlichem Personal von Universitäten und Privatunternehmen aufzustocken. So hoffe die Regierung, bis zum 18. Februar, dem voraussichtlich letzten Tag vor Ende der Quarantäne, bis zu tausend Menschen pro Tag testen zu können.

Warum steht das Schiff unter Quarantäne?

Die „Diamond Princess“ steht seit ihrem Eintreffen in Yokohama am 3. Februar unter Quarantäne. Zuvor hatte ein Passagier das Kreuzfahrtschiff in Hongkong verlassen. Er war dort positiv auf das Coronavirus getestet worden. Laut der japanischen Regierung soll die japanische Bevölkerung mit Hilfe der Quarantäne geschützt und eine weitere Ausbreitung auf dem Schiff verhindert werden.

Wer seine Kabine für kurze Aufenthalte auf dem Deck verlässt, muss zwingend eine Atemschutzmaske tragen und mindestens einen Meter Abstand zu anderen Menschen halten. Die Besatzungsmitglieder sollen Handschuhe und Masken tragen. Trotz der Quarantäne-Maßnahmen stieg die Zahl der Infektionsfälle an Bord weiter. Es ist jedoch unklar, ob es sich um neue Infektionen handelt oder ob die Erkrankungsfälle zuvor unentdeckt geblieben waren.

Wann soll die Quarantäne enden?

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beträgt die Inkubationszeit des neuartigen Coronavirus rund 14 Tage. Die von den Behörden deshalb angeordnete 14-tägige Quarantäne soll voraussichtlich am 19. Februar enden. Passagiere äußerten in den vergangenen Tagen die Befürchtung, dass neue Infektionsfälle die Behörden dazu veranlassen könnten, die Dauer zu verlängern.

Bislang gab es darauf aber keine Hinweise. Die WHO teilte am Montag mit, die Quarantänezeit werde wie geplant am kommenden Mittwoch enden. Über diesen Tag hinaus werde die Frist nur für Menschen verlängert, die in direktem Kontakt zu Erkrankten standen. „Sie müssen ab dem letzten Kontakt mit einem bestätigten Fall 14 Tage lang unter Quarantäne bleiben“, schrieb die WHO im Kurzbotschaftendienst Twitter. (dpa/dts/afp/sua)



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