Energiegenossenschaften bereiten den Boden für die Energiewende

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Privatpersonen betreiben 40 Prozent der Anlagen für Erneuerbare Energien. Grafik: Agentur für Erneuerbare Energien
Von 20. Juli 2012

 

Energiegenossenschaften treiben die Energiewende an. Mehr als 80.000 Bürger in Deutschland haben Anteile an gemeinschaftlichen  Bürgerkraftwerken, in denen Erneuerbare Energien – Strom und Wärme – erzeugt werden. Seit 2005 wurden 506 Energiegenossenschaften in Deutschland neu gegründet. Rund 800 Millionen Euro haben sie in Erneuerbare Energien investiert.

Umweltschutz und Wertschöpfung als Motivation

Laut einer aktuellen Studie, die der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V. (DGRV) zusammen mit dem Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) und der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) am 19. Juli in Berlin vorgestellt hat, ist die Hauptmotivation der Mitglieder der Energiegenossenschaften nicht die Rendite, sondern der Umweltschutz, die Förderung der Erneuerbaren Energien und der Atomausstieg. Darauf folgt der Wunsch, die Wertschöpfung der Region zu fördern.

„Energiegenossenschaften bieten Bürgern einen idealen Rahmen, sich vor Ort für den Umbau der Energieversorgung zu engagieren und sie steigern damit die Akzeptanz für Energieprojekte in der Region“, sagt Dr. Eckhard Ott, Vorsitzender des Vorstands des DGRV.

Privatpersonen betreiben 40 Prozent der Anlagen für Erneuerbare Energien.  Grafik: Agentur für Erneuerbare Energien
Privatpersonen betreiben 40 Prozent der Anlagen für Erneuerbare Energien. Grafik: Agentur für Erneuerbare Energien

Benjamin Dannemann von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) sagte gegenüber der Epoch Times: „Bürger, die sich vor Ort am Ausbau der Erneuerbaren Energien beteiligen, haben auch ein verantwortungsvolleres Bewusstsein für die Themen Stromerzeugung und -verbrauch.“

Mehr als 90 Prozent der Energiegenossenschaften betreiben Solaranlagen. „Auch ohne eigenes Hausdach kann so jeder Bürger zum Gewinner der Energiewende werden“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.

Ebenfalls Biogasanlagen und Holzheizkraftwerke unterhalten die Bürger und genossenschaftliche Windkraftanlagen sind im Kommen. In Lieberhausen in Nordrhein-Westfalen betreibt die EE eG ein Heizwerk und ein Nahwärmenetz. Die Genossenschaftsmitglieder beteiligen sich mit 5.500 Euro Anschlusskosten (einmalig) und haben knapp 1.000 Euro Heizkostenersparnis pro Jahr. Dannemann sagt: „So etwas ist natürlich nicht nur für Privatleute interessant.“ Auch zum Beispiel eine örtliche Bäckerei mag mit Erneuerbaren Energien ihre Bilanz verbessern.

Mehr als 500 Energiegenossenschaften gibt es in Deutschland. Tendenz: steigend.  Grafik: Agentur für Erneuerbare EnergienMehr als 500 Energiegenossenschaften gibt es in Deutschland. Tendenz: steigend. Grafik: Agentur für Erneuerbare Energien

Inflationssicher

Mit Beiträgen von unter 500 Euro kann man sich bei zwei Drittel der Genossenschaften beteiligen. Bei einigen Genossenschaften ist der Einstieg sogar mit einem Betrag von unter 100 Euro möglich. Wäre die Rendite aus Energiegenossenschaften nicht auch eine Alternative für manche Bankprodukte? Dannemann findet: ja. Vier Prozent Rendite zieht sich so mancher Bürger aus seiner Beteiligung aus einer Bürger-Solaranlage. Außerdem sind die Anteile an einer Energiegenossenschaft inflationssicher: „Der Wert der Genossenschaftsanteile ist unabhängig von der Währung. Und Bedarf an Strom wird es immer geben.“

Mehr Informationen:

www.neuegenossenschaften.de

www.kommunal-erneuerbar.de

www.solartechnikberater.de

 



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