Müller: Deutschland ist verpflichtet mehr Geld in Herkunftsländer von Migranten zu investieren

Der Bundesentwicklungsminister will mehr Geld in den Herkunftsländern der Migranten und Flüchtlinge investieren.
Epoch Times24. Oktober 2018

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will mehr Geld in den Herkunftsländern der Migranten und Flüchtlinge investieren.

Das gelte vor allem in Afrika, wo sich die Bevölkerung bis 2050 verdoppeln werde, sagte er der Wochenzeitung „Die Zeit“. Man sei zur Hilfe verpflichtet, „aus humanitären und geschichtlichen Gründen. Aber auch aus eigenem Interesse“, sagte er.

Müller verwies auf den Niger, wo im Schnitt 7,5 Kinder pro Frau geboren werden. Wenn Deutschland dort in Bildung, Gesundheitsversorgung und die Gleichstellung der Frau investiere, habe das „erhebliche Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung und damit auf den Migrationsdruck“.

Außerdem beklagte Müller die Zustände im EU-Flüchtlingscamp auf Lesbos, wo er mit Frauen sprach, die auf der Flucht vergewaltigt wurden. „Diese Frauen müssen ohne besondere Betreuung im Auffanglager leben und ihre Kinder zur Welt bringen. Mitten in Europa. Da müsste sich grundlegendes ändern.“

Mit der Flüchtlingspolitik seiner eigenen Partei ging der CSU-Politiker hart ins Gericht. „Wer meint, wir können Mauern bauen, Zäune hochziehen und unseren Wohlstand auf Kosten anderer vermehren, wird eines besseren belehrt werden“, sagte er der „Zeit“.

Die CSU-Spitze um Horst Seehofer trat in den vergangenen Monaten wiederholt für eine schärfere Bewachung der deutschen und europäischen Grenzen ein, um die Migration einzudämmen. Müller forderte, auch anderen Stimmen seiner Partei wieder mehr Gehör zu verschaffen: „Wir sind Christen. Wir stehen für den Erhalt der Schöpfung, für Humanität, für ein Leben in Würde für jeden Menschen.“

In der kommenden Woche kommen elf afrikanische Staatschefs nach Berlin, um mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie den Chefs führender internationaler Organisationen über eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zu sprechen. Hintergrund ist der sogenannte Compact with Africa, eine Initiative im Rahmen der G20, die Deutschland vor einem Jahr initiiert hat. (dts)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion