„Erinnert an Vietnam“: Korrektur – Tunnelsysteme im Hambacher Forst sind schon älter

+++ Update +++ Das Tunnelsystem exisitert Behördenangeben zufolge nicht. +++ Im Hambacher Forst hatet die Polizei einem Medienbericht zufolge ein ausgeklügeltes Tunnelsystem entdeckt.
Epoch Times8. September 2018

+++ Update +++

Ein angeblich neu entdecktes Tunnelsystem im Hambacher Forst existiert Behördenangaben zufolge nicht. Der entsprechende Tunnel sei bereits im Jahr 2012 geräumt und verfüllt worden, bestätigten die Polizei Aachen und das NRW-Innenministerium der „taz“ (Online-Ausgabe). Zuvor hatte die Polizei die Meldung über aktuelle Tunnel bereits dementiert.

„Uns liegen bislang keine Erkenntnisse über solche Tunnelsysteme vor“, sagte ein Pressesprecher der Zeitung. Die „Rheinische Post“ hatte am Samstag gemeldet, dass die Polizei im Hambacher Forst „ausgeklügelte Tunnelsysteme“ entdeckt habe.

Abgedruckt wurde in der Zeitung eine angebliche Polizeiskizze zu einem einzelnen, etwa sechs Meter langen Tunnel, der eine zwei Quadratmeter große Erdhöhle mit einem runden Schacht verbindet. Wie die Behörden nun der „taz“ bestätigten, handelt es sich dabei um den Tunnel aus dem Jahr 2012. (dts)

Die ursprüngliche Meldung vom 8. September 2018

Im Hambacher Forst, der zum Symbol für den Kampf von Umweltschützern gegen die Kohleverstromung geworden ist, hat die Polizei einem Medienbericht zufolge ein ausgeklügeltes Tunnelsystem entdeckt.

Die „Rheinische Post“ berichtete am Samstag unter Berufung auf Polizeidokumente, die Tunnel seien von Aktivisten angelegt worden. Sie lägen zum Teil in vier Metern Tiefe und seien über gut ausgebaute Einstiegslöcher zu erreichen.

Die Tunnel dienten den Aktivisten „als Rückzugsort, als Schlafstätte,Versteck und vermutlich auch Schmuggelroute, um Waffen und Krawallmacher in den Forst zu bringen“, sagte ein leitender Polizist der Zeitung. Wie viele solcher Tunnelanlagen es gebe, wisse die Polizei nicht. Vermutet werde aber eine höhere Zahl,  da die Besetzer sechs Jahre Zeit gehabt hätten, diese anzulegen.

So sei etwa am 28. August ein 60 mal 60 Zentimeter großes Erdloch an einer Wiese entdeckt worden, das in einen Tunnel Richtung Wald mündete, berichtete die Zeitung. Am selben Tag seien ganze Tunnelsysteme und Zugänge mit Beton verfüllt worden, nachdem man sich vergewissert habe, dass sich keine Menschen mehr darin aufhielten.

„Die Tunnel erinnern an die unterirdischen Anlagen während des Vietnamkrieges“, zitierte die „Rheinische Post“ den Polizeivertreter. „Dadurch können wir wie aus dem Nichts angegriffen werden.“ Zudem seien im Forst auch Erdlöcher und Waffendepots gefunden worden, in denen Zwillen und Molotow-Cocktails gelagert würden.

Im Hambacher Forst will der Energiekonzern RWE ab Oktober 100 Hektar Wald abholzen, um einen Braunkohletagebau zu vergrößern. Aktivisten halten seit Längerem einen Teil des Gebiets besetzt. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Am Donnerstag kündigte ein Bündnis der Protestinitiativen den Start einer bundesweiten Mobilisierung ab Freitag an. Die Initiative „Aktion Unterholz“ rief zu einem „Wochenende des Widerstands“ auf. (afp)



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