Es droht eine düsterere Weihnachtszeit in Deutschland

Rund drei Monate vor dem Fest wird in vielen Städten über das Energiesparen bei Weihnachtsmärkten nachgedacht. Bei der Beleuchtung sind Abstriche zu erwarten, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt.
Lichter leuchten in den Bäumen entlang des Kurfürstendamms in Berlin. Wegen der Energiekrise könnte es dort in diesem Jahr weniger funkeln.
Lichter leuchten in den Bäumen entlang des Kurfürstendamms in Berlin. Wegen der Energiekrise könnte es dort in diesem Jahr weniger funkeln.Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB
Epoch Times22. September 2022

Früher war mehr Lametta und Lichterglanz: Infolge der Energiekrise und Inflation droht in deutschen Städten eine deutlich dunklere Weihnachtszeit. Drei Monate vor Heiligabend beraten viele Kommunen über Energiesparmöglichkeiten.

Zu den Maßnahmen angesichts der angespannten Lage an den Energiemärkten könne es gehören, „die Weihnachtsbeleuchtung zu reduzieren oder vielleicht sogar ganz darauf zu verzichten, wenn dadurch große Einsparungen zu erzielen sind“, sagte ein Sprecher vom Deutschen Städte- und Gemeindebund. Er betonte aber, dass Weihnachtsmärkte ein wichtiger Bestandteil der Lebensqualität und relevanter Wirtschafts- und Standortfaktor seien.

„Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Energiekrise besteht Übereinstimmung, dass es in diesem Jahr keine Beleuchtung wie in den vergangenen Jahren geben kann“, sagt ein Sprecher der Stadt Bamberg.

Dunkle Einkaufsboulevards

In Berlin drohen dunkle Einkaufsboulevards wie Kurfürstendamm, Tauentzienstraße oder Unter den Linden. Weil der Senat entschied, die Straßenbeleuchtungen nicht zu unterstützen und mitzufinanzieren, suchen manche Bezirke und Geschäftsleute Sponsoren.

In Stuttgart sollen laut Stadt die Ökostrom-Lichterketten nur noch 240 statt 450 Stunden an Tannenbäumen leuchten. Das Rathaus verzichtet ganz auf Beleuchtung und den Adventskalender in seinen Fenstern.

In Kiel sollen die Beleuchtungselemente auf den Weihnachtsmärkten und in den Fußgängerzonen nicht wesentlich reduziert werden. „Allerdings werden die Lichterketten und Sterne bereits um 22 Uhr abgeschaltet.“

In Essen wird „auf einige atmosphärische Lichtelemente“ verzichtet und die Beleuchtung der Marktstände deutlich später eingeschaltet.

Nürnberg verweist darauf, dass der Christkindlesmarkt seit fast zehn Jahren mit 100 Prozent Ökostrom versorgt werde, der Energieverbrauch der Beleuchtung sei mit LED-Lampen auf ein Minimum reduziert.

Auch Städte wie München, Kiel, Potsdam, Cottbus, Annaberg-Buchholz, Chemnitz, Erfurt, Jena und Weimar betonen, in den letzten Jahren weitgehend auf energiesparende LED-Technik umgestellt zu haben.

In Städten wie Aachen, Köln, Frankfurt/Main, Darmstadt, Münster, Düsseldorf, Bielefeld, Hannover, Wiesbaden, Regensburg, Lübeck oder Flensburg wird derzeit geprüft – zum Teil in Arbeitsgruppen -, wie genau man der aktuellen Energienotlage noch Rechnung tragen könne. (dpa)



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