EU-Außenminister beraten über Türkei-Konflikte und Sanktionen gegen China

Hat die EU Druckmittel gegen China und die Türkei? Und wenn ja, sollte sie diese nutzen? Mit Fragen wie diesen beschäftigen sich die Außenminister der EU-Staaten bei einem Treffen in Brüssel. Bundespräsident Steinmeier fordert eine klare Botschaft.
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«Wir werden uns jetzt ganz genau anschauen, wie sich das Sicherheitsgesetz konkret auswirkt. Es geht jetzt vor allem darum, ob China sich an seine internationalen Verpflichtungen hält», sagt Heiko Maas.Foto: Michael Sohn/POOL AP/dpa/dpa
Epoch Times13. Juli 2020

Die Außenminister der EU-Staaten treffen sich heute zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder persönlich in Brüssel. Thema der Beratungen sind die Konflikte mit der Türkei und eine mögliche EU-Reaktion auf das chinesische Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit in Hongkong.

Zudem wird es unter anderem um die Folgen der Corona-Krise für lateinamerikanische Staaten gehen. Bei den Gesprächen zur Türkei soll vor allem die Frage diskutiert werden, wie eine weitere Eskalation der derzeitigen Spannungen vermieden werden kann.

Dabei geht es unter anderem um die illegalen Erdgas-Erkundungen der Türkei vor Zypern und Verstößen der Türkei gegen das UN-Waffenembargo gegen Libyen.

Zugleich ist die EU bei der Eindämmung der illegalen Migration auf die Zusammenarbeit mit Ankara angewiesen. Zum Ärger Brüssels nutzt die türkische Regierung diesen Punkt auch immer wieder für Drohgebärden.

Hongkong auf der Tagesordnung

Nicht weniger schwierig ist für die EU der Umgang mit China. Die EU verurteilt zwar das Sicherheitsgesetz für Hongkong. Vor Sanktionsdrohungen schreckt sie bislang aber zurück, weil viele Staaten wirtschaftlich stark von China abhängig sind.

Bundesaußenminister Heiko Maas sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) kurz vor den Beratungen, er habe sich dafür eingesetzt, rasch darüber zu beraten, welche Konsequenzen sich aus dem Gesetz für das Verhältnis zu Hongkong und China ergeben.

Am Montag soll es nun erste Vorschläge dazu geben. „Wir werden uns jetzt ganz genau anschauen, wie sich das Sicherheitsgesetz konkret auswirkt“, sagte Maas. „Es geht jetzt vor allem darum, ob China sich an seine internationalen Verpflichtungen hält.“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte im ZDF-Sommerinterview: „Worauf es ankommt ist, dass wir China jetzt klar machen: Das ist nicht ein Zustand aktueller Empörung. Sondern wenn es dabei bleibt, dann wird es eine nachhaltige, negative Veränderung zu den europäischen, zu den westlichen Staaten geben.“ Daran könne China kein Interesse haben.

Das neue chinesische Sicherheitsgesetz richtet sich gegen Aktivitäten von Regime-Kritikern und Andersdenkenden. Auch soll es „heimliche Absprachen“ mit Kräften im Ausland bestrafen. Die demokratische Opposition befürchtet, dass das Gesetz vor allem auf sie abzielt. (dpa/nh)



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