EWI: Neue Energieziele der Ampel nur schwer erreichbar

Titelbild
Die Ampel-Parteichefs: Christian Lindner (FDP), Olaf Scholz (SPD) und das grüne Duo Annalena Baerbock und Robert Habeck am 24. November 2021 in Berlin.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times6. Dezember 2021

Die Ziele der Ampel-Koalition in der Energie- und Klimapolitik sind wohl nur schwer erreichbar. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Berechnungen des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Uni Köln.

Demnach müssten bis 2030 Gaskraftwerke mit einer installierten Leistung von 23 Gigawatt (GW) neu gebaut werden. Das entspricht rechnerisch der installierten Leistung von 23 Atomkraftwerken. „Bei der Bundesnetzagentur sind aktuell 2,3 Gigawatt Gaskraftwerkskapazitäten bis 2023 als geplanter Zubau gelistet. Dieser Wert müsste sich bis 2030 verzehnfachen. Das ist ohne Frage ein Kraftakt“, sagte EWI-Experte Max Gierkink.

Außerdem ist ein Ausbau der Erneuerbaren in einem Umfang erforderlich, wie es ihn noch nie gegeben hat. So sollen allein die Photovoltaik-Kapazitäten von derzeit 54 GW bis 2030 auf 200 GW steigen. Das bedeutet einen jährlichen Nettozubau von 14,6 GW bis 2030. Der bisherige Rekordwert stammt aus dem Jahr 2012. Damals wurden laut EWI 7,9 GW erreicht.

„Es muss allen klar sein: Die Erneuerbaren-Ziele des Koalitionsvertrages sind äußerst ambitioniert“, sagte Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Branchenverbandes BDEW, dem „Handelsblatt“.

Laut Koalitionsvertrag sollen 2030 bereits 15 Millionen reine E-Autos über die Straßen rollen. Wenn dieses Ziel bis 2030 erreicht werden soll, müssten 2025 etwa 17 von 20 neu zugelassenen Autos rein batterieelektrische Fahrzeuge sein, so das EWI. Per Saldo bleibt Deutschland in diesem Szenario zwar Stromexporteur, gleichzeitig werde man händeringend gesicherte Kraftwerksleistung suchen. Die werde aber europaweit ein knappes Gut sein, warnte das Institut. (dts/oz)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion