Ex-Stasi-Mitarbeiter erhält Bürgermedaille in Berlin

Die Bürgermedaille ist die höchste Auszeichnung in einem Berliner Stadt-Bezirk. Jetzt soll sie ein Ex-Stasi-Mitarbeiter bekommen, der sich nach dem Ende der DDR stark beim Erhalt der alten und beim Aufbau neuer linksextremer Netzwerke verdient gemacht hat.
Titelbild
Berliner FernsehturmFoto: über dts Nachrichtenagentur
Von 11. April 2017

Ex-Stasi-Mitarbeiter Hans Erxleben soll mit der „Bürgermedaille des Bezirks Treptow-Köpenick von Berlin“ geehrt wurden. Der ehemalige IM und spätere hauptamtliche Mitarbeiter engagierte sich nach dem Ende der DDR stark beim Erhalt der alten und beim Aufbau neuer linksextremer Netzwerke.

Wie „Vera Lengsfeld“ schreibt, ist vor allem unter seiner Beteiligung ein unübersichtliches Gestrüpp von linken Vereinen und Initiativen in Treptow-Köpenick entstanden. Dazu gehöre u.a. der Adlershofer Bürgerverein Cöllnische Heide e.V. und das Adlershofer Festkomitee. Seit 2000 sei er führend im „Bündnis für Demokratie und Toleranz gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus Treptow-Köpenick“ aktiv, seit 2006 war er Bezirksverordneter der SED-Linkspartei in Treptow-Köpenick.

„In Erxleben verkörpert sich idealtypisch das jahrelange Zusammenwirken der alten DDR-Schergen mit den neuen Antifa-Aktivisten und gemäßigteren linken Kräften beim „Kampf gegen rechts“, so Lengsfeld weiter. Jahrelang arbeitete er mit verschiedenen SED-, Antifa- und SPD-Organisationen zusammen und setzte sich u.a. für die Widerherstellung der zerstörten Ernst-Thälmann-Gedenkstätte Ziegenhals ein.

Der Vorschlag zur Verleihung der Bürgermedaille kam vom Linken-BVV-Abgeordneten Philipp Wohlfeil. Er lobte Erxleben wegen seines jahrelangen Engagements für ein demokratisches und offenes Gemeinwesen und den Kampf gegen Rechtsextremismus über die Ortsteile Adlershof und Treptow-Köpenick hinaus.

CDU, FDP und AfD kritisierten die Verleihung der Bürgermedaille an Erxleben wegen seiner Stasi-Vergangenheit und seiner Teilnahme an der Ehrung des von den Nazis ermordeten KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann. Dr. Hubertus Knabe von der Gedenkstätte Hohenschönhausen sieht in der Entscheidung eine schleichende Rehabilitierung des MfS.

Erxleben sieht das anders. Er sagt: „Meine Opfer-Akte ist viel größer als die Täter-Akte.“ Der Ex-IM war hauptsächlich in den 60er Jahren bei der DDR-Staatssicherheit aktiv, 1972 wurde er wegen Unzuverlässigkeit entlassen.

 



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