FDP fordert Impfpflicht für alle Kinder – Eltern soll die Impfmündigkeit abgesprochen werden

Die FDP will die Impfpflicht für Kinder. Aufgrund "unwissenschaftlicher Vorurteile und Impfmüdigkeit" gefährdeten immer mehr Eltern die Gesundheit ihrer und anderer Kinder, heißt es aus der Partei.
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FDP: Impfen soll für Kinder zur Pflicht werden.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times29. April 2017

Angesichts angeblicher vermehrter Ausbrüche von Masern und Mumps hat sich die FDP für eine Impfpflicht ausgesprochen.

Aufgrund „unwissenschaftlicher Vorurteile und Impfmüdigkeit“ gefährdeten immer mehr Eltern die Gesundheit ihrer und anderer Kinder, wird in einem am Samstag auf dem FDP-Bundesparteitag mit knapper Mehrheit beschlossenen Antrag der Jungliberalen kritisiert. Dies könne nicht hingenommen werden.

Die FDP fordert daher „die Durchsetzung einer allgemeinen Impfpflicht für Kinder bis 14 Jahre“.

„Denn auch das Erziehungsrecht der Eltern kennt Grenzen, wenn es zulasten des Wohlergehens und der Gesundheit des Kinder geht“, heißt es in dem Antrag weiter. „Kinder sollten deshalb zum Schutze ihrer körperlichen Unversehrtheit ein Recht auf Impfschutz erhalten.“

Vernachlässigung elterlicher Fürsorgepflicht, wenn man ein Kind nicht impfen lässt

Die Liberalen beklagen eine abnehmende Impfquote. Im Durchschnitt würden nur noch 37 Prozent der Kinder rechtzeitig und ausreichend gegen Masern geimpft, heißt es in dem Beschluss. Für einen ausreichenden Schutz sei jedoch eine Impfquote von 95 Prozent notwendig.

„Dieser alarmierende Zustand hat so weit geführt, dass es zuletzt in Deutschland wieder zu so vielen Masern-Ausbrüchen kam wie seit zehn Jahren nicht mehr – darunter auch zu mehreren Todesfällen.“

Auf eine Impfpflicht dringt deswegen auch der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte. „Aus ärztlicher Sicht kann man von unterlassener Hilfeleistung und von Vernachlässigung elterlicher Fürsorgepflicht sprechen, wenn man einem Kind den derzeit möglichen Schutz vor impfrepräsentablen Erkrankungen vorenthält“, sagte Verbandspräsident Thomas Fischbach dem Magahin „Focus“.

Wer sich impfen lasse, „schützt nicht nur sich selbst, sondern auch alle Menschen, die mit ihm in Kontakt treten“. Dies sei ein Gebot der Solidarität.

Masern sehr gefährlich und hoch ansteckend?

Es wird ständig behauptet, Masern seien eine sehr gefährliche Krankheit. Es gäbe häufig Komplikationen und Kinder könnten daran auch sterben. In Mitteleuropa hat sich infolge der gebesserten Lebensbedingungen die gesundheitliche Verfassung derart gebessert, dass Masern zu einer harmlosen Erkrankung von wenigen Tagen Dauer geworden sind.

Nur bei Personen mit einem kritischen Gesundheitszustand können auch Masern gefährlich werden.

Bei Kindern z.B. nach Chemotherapie oder Kinder mit schwersten Herzfehlern und Ähnlichem verlangt jede akute Krankheit, die sonst harmlos verläuft, wie Durchfälle oder Anginen erhöhte Aufmerksamkeit. Abgesehen von solchen Fällen sind Masern in den allermeisten Fällen zwar unwillkommen, aber auf keinen Fall prinzipiell gefährlich.

Die Impfbetreiber betonen ständig, dass Masern hoch ansteckend wären. Was ist dabei so hoch ansteckend, wenn in den letzten Jahren in einigen Bundesländern nur ein einziger Fall gemeldet wird… (Siehe: Masern aus allen Rohren – Gröhe will Überwachung von Impfberatung verschärfen)

(afp/so)



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