Ferber warnt Merkel vor Zugeständnissen an südeuropäische Staaten

Titelbild
Angela MerkelFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times23. August 2016

In der Debatte über eine Neuausrichtung der Europäischen Union nach dem Brexit-Votum hat der Europa-Abgeordnete Markus Ferber (CSU) Bundeskanzlerin Angela Merkel vor Zugeständnissen insbesondere gegenüber den Staaten Südeuropas gewarnt. Ferber, der auch Vizechef des Wirtschafts- und Währungsausschusses des EU-Parlaments ist, sagte der „Welt“ mit Blick auf das Treffen der Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich und Italien: „Frau Merkel sollte sich für eine Gemeinschaft mit klaren Spielregeln und nicht für ein Wischiwaschi-Europa einsetzen. Die EU darf nicht zu einer Umverteilungsunion werden, wo Deutschland die Schulden der anderen Mitgliedstaaten am Ende bezahlen muss.“

Mit Blick auf die von Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi geforderten Handlungsspielräume beim Stabilitätspakt sagte Ferber: „Mehr Flexibilität für Italien heißt am Ende nur, dass der deutsche Steuerzahler für die überbordenden italienischen Schulden gerade stehen muss. Deswegen dürfen weder Italien noch Frankreich weitere Zugeständnisse beim Stabilitätspakt gemacht werden. Der Sündenfall Spanien und Portugal war schon schlimm genug.“ Italien, so Ferber weiter, sollte endlich Reformen durchführen „anstatt sich erneut auf das Strohfeuer von schuldenfinanzierten Konjunkturprogrammen zu verlassen“. Renzi fordert jetzt zum dritten Mal von Brüssel Aufschub bei der Sanierung des Haushalts. Er will mehr „Flexibilität“. Mit der EU-Kommission war eigentlich vereinbart, für 2017 ein Haushaltsdefizit von 1,8 Prozent anzustreben – jetzt verlangt Renzi laut italienischen Medienberichten für das Defizit einen zusätzlichen Spielraum von rund zehn Milliarden Euro. Dieser Betrag entspräche 0,6 Prozent der Wirtschaftsleistung Italiens. Die EU-Kommission hatte im Fall Italiens bereits zweimal die Augen zugedrückt: 2015 wurden zusätzliche Ausgaben von 0,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes genehmigt und 2016 von 0,5 Prozent.

(dts Nachrichtenagentur)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion