Flüchtlingschaos ordnen: Neuer Chef des BAMF beauftragt Unternehmensberatung McKinsey

Wie bekannt wurde, sind die Intranet-Systeme von Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und Bundespolizei, bzw. Bundeskriminalamt nicht einmal kompatibel. Daten müssen per E-Mail weitergeleitet werden. McKinsey möge nicht nur das richten!
Titelbild
Migrantenchaos in KroatienFoto: Getty Images
Epoch Times21. September 2015

Zunächst freiwillig und unentgeltlich soll die Unternehmensberatung McKinsey „dabei helfen, die Asylverfahren zu beschleunigen und eine bundesweite Struktur zur Registrierung, Erfassung und Versorgung der Flüchtlinge zu etablieren. Die Bundeskanzlerin habe dem Vorgehen zugestimmt“, heißt es in der Rheinische Post

Bis zu zehn Berater sollen dem neuen Flüchtlingskoordinator Weise und der interministeriellen Lenkungsrunde der Bundesregierung zur Seite stehen. Schon in Schweden hat McKinsey der Regierung mit einer Strategieberatung geholfen. McKinsey-Deutschlandchefs Frank Mattern leitete das Deutschlandgeschäft der Unternehmensberatung bis 2014 und ist seither für Strategie, Organisation und Marketing zuständig.  

Sorgenkind BAMF

Trotz der akuten Notlage durch die Flüchtlingskrise sind noch immer hunderte Stellen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) offen, berichtet „Bild" am 19. September. Von den im Nachtragshaushalt 2015 bewilligten zusätzlichen 750 Planstellen für das BAMF wurden bis zum 1. September nur 330 Stellen besetzt. „Bis Ende November" sollen die noch offenen 420 Stellen besetzt werden. Das teilte das Innenministerium auf eine kleine Anfrage der stellvertretenden Vorsitzenden der Linken, Caren Lay, mit. 

„Wie stark die deutschen Behörden überlastet sind, zeigt sich deutlich in der Zahl der anhängigen Verfahren. Aktuell [das war noch im August] sind es nach Angaben des BAMF 254.559 Verfahren, Ende des vergangenen Jahres betrug die Zahl noch 169.166. Andere Länder entscheiden viel schneller darüber, ob ein Asylbewerber als Flüchtling gilt und bleiben darf. Die Schweizer Behörden erledigen Asylgesuche von Bürgern aus Balkanstaaten beispielsweise in nur 48 Stunden. Norwegen bearbeitet bereits seit 14 Jahren Asylanträge von Personen aus sicheren Staaten innerhalb von 48 Stunden. In den Niederlanden werden in der Regel sogar 80 Prozent aller Anträge innerhalb einer Woche entschieden. Zurzeit vergehen durch den starken Flüchtlingsstrom allerdings auch dort häufig zwei Monate.“ Unsere Meldung vom 25. August 2015.

Während die Menschen immer neue Fluchtrouten suchen, nahm in Deutschland der erste Verantwortliche seinen Hut. Der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Manfred Schmidt, trat „aus persönlichen Gründen“ zurück. Er war in die Kritik geraten, nachdem sich bei seiner Behörde ein Stau unbearbeiteter Asylanträgen gebildet hatte. Das BAMF untersteht dem Innenministerium unter Thomas de Maiziere (!). 

Auch geht es nicht nur um die Registrierung von Asylanten, sondern, wie wir bereits berichtet haben, um die Identifizierung von IS-Terroristen. Wie bekannt wurde, sind die Intranet-Systeme von BAMF und Bundespolizei, bzw. Bundeskriminalamt nicht einmal kompatibel. Daten müssen per E-Mail weitergeleitet und per Hand eingespeist werden. Dies verlangsamt den Prozess der Datenaufnahme der Zuwanderer und es entstehen Lücken. Diesen Zustand soll McKinsey jetzt ändern! (rls)



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