Flüchtlingskrise: GroKo will andere Projekte vorziehen
Die Bundesregierung will wegen der Flüchtlingskrise andere Projekte vorziehen, um keine Neid-Debatte beim Rest der Bevölkerung zu schüren. So arbeitet Andrea Nahles (SPD) nach Informationen der „Welt am Sonntag“ an einer Initiative, die die Integration Langzeitarbeitsloser in den Arbeitsmarkt fördern soll. Die Bundesarbeitsministerin will Jobcenter mit zusätzlichen Mitteln stärken.
Das Vorhaben wolle Nahles bereits in den nächsten Wochen konkretisieren, hieß es in Regierungskreisen. SPD-Bundestagsfraktionschef Thomas Oppermann will zudem Häuslebauer stärker unterstützen: „Wir brauchen ein allgemeines Wohnungsbauprogramm, das Wohnraum schafft für Flüchtlinge, aber auch für Mieter, die bezahlbare Wohnungen suchen. Es darf zu keiner sozialen Spaltung kommen“, sagte Oppermann der „Welt am Sonntag“. Auf die Bundesregierung kommen wegen der Flüchtlingskrise hohe Milliardenausgaben zu. Vor dem Flüchtlingsgipfel am 24. September erhöhen die Länder noch einmal den Druck auf den Bund. Bremens Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) forderte Berlin auf, Kommunen und Ländern „strukturell und dynamisch zur Seite“ zu stehen. Ansonsten gerate „die Einhaltung der Schuldenbremse richtig unter Druck“, sagte Sieling. Die Schuldenbremse verbietet den Ländern die Aufnahme neuer Schulden ab dem Jahr 2020. Aufgrund der sich abzeichnenden Mehrausgaben für Flüchtlinge musste Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nach Informationen der „Welt am Sonntag“ bereits Pläne für eine größere Steuersenkung begraben. Schäubles Beamte hatten über den Sommer eine „mittelfristige Budgetstrategie“ entwickelt, nach der der Mittelstandsbauch bei der Einkommensteuer abgeflacht werden sollte, der Gering- und Durchschnittsverdiener besonders belastet. Auch mit einem höheren Spitzensteuersatz liebäugelte Schäubles Haus, um die Entlastungen für die Mittelschicht zu finanzieren. Mit diesem Plan wollte der Finanzminister vor der Wahl 2017 ein Zeichen setzen. Umgesetzt werden sollten die Erleichterungen nach der Bundestagswahl. Inzwischen seien die Pläne angesichts der neuen Lage aber aufgegeben worden, hieß es aus Schäubles Haus.
(dts Nachrichtenagentur)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion