Friedrich Merz will sich stärker auf die Politik konzentrieren – Abschied von Blackrock im März

Friedrich Merz will sich wieder mehr der Politik und der CDU widmen. Offensichtlich hat er die Bundestagswahl im kommenden Jahr im Blick. Dafür gibt er seinen Posten bei Blackrock auf.
Titelbild
Friedrich Merz gibt seinen Aufsichtsratsjob bei Blackrock auf - lässt eine Kandidatur bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr aber weiterhin offen.Foto: Angelika Warmuth/dpa/dpa
Epoch Times5. Februar 2020

Friedrich Merz gibt Ende März seinen Posten als Aufsichtsratschef beim Vermögensverwalter Blackrock auf, um sich mehr in der CDU engagieren zu können.

Der frühere Vorsitzende der Unionsfraktion sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Ich habe mich entschieden, meine Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender von Blackrock in Deutschland zum Ende des ersten Quartals zu beenden. Es war mir eine Freude und große Ehre, das Unternehmen in Deutschland über die vergangenen vier Jahre zu begleiten.“

Er wolle seine „Zeit nun nutzen, die CDU noch stärker bei ihrer Erneuerung zu unterstützen und mich weiter politisch einzubringen“. Deutschland und Europa stünden zu Beginn des neuen Jahrzehnts vor großen Herausforderungen. „Ich möchte dazu beitragen, dass unser Land erfolgreich bleibt und zukunftsfähig wird“, sagte Merz.

Blackrockabschied – Verbindungen bleiben bestehen

Blackrock, weltweit größter Vermögensverwalter, bedankte sich seinerseits bei Merz „für seinen Rat und seine Unterstützung beim erfolgreichen Ausbau unserer Geschäftsaktivitäten“. Man werde zu gegebener Zeit einen Nachfolger als Aufsichtsratsvorsitzenden von Blackrock in Deutschland bekannt geben, hieß es.

Eine Kandidatur bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr lässt Merz weiterhin offen. Er habe vor kurzen deutlich gemacht, dass er sich auch um ein Bundestagsmandat bewerben werde, falls er nochmals ganz in die Politik zurückgehe, sagte sein Sprecher Armin Peter vor kurzem. Weiterhin gelte für Merz, dass derzeit in der CDU keine Personaldebatten geführt werden müssten, es gehe um Sachfragen.

Der 64 Jahre alte Merz ist seit Juni 2019 Vizepräsident des Wirtschaftsrates der CDU. Im Dezember 2018 war er Annegret Kramp-Karrenbauer im Ringen um die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel als CDU-Chefin knapp unterlegen. Immer noch gilt Merz vielen in der Partei als Hoffnungsträger. Der Sauerländer war von 1994 bis 2009 Bundestagsabgeordneter, von 2000 bis 2002 Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag.

Kanzlerkandidat der CDU?

Merz wurde im vergangenen Jahr immer wieder als Kanzlerkandidat der CDU ins Gespräch gebracht. Diese Stimmen wurden allerdings leiser, als Kramp-Karrenbauer auf dem Parteitag im vergangenen November eine Art Vertrauensfrage an die Partei richtete und danach große Zustimmung erhielt.

Merz hatte der CDU-Spitze Mitte Januar erneut angeboten, in einem Team für den nächsten Wahlkampf eine Rolle zu spielen. Er wurde insbesondere vom Wirtschaftsflügel immer wieder auch als möglicher Wirtschafts- oder Finanzminister gehandelt.

Merz forderte die Union wiederholt zu größeren Anstrengungen auf, unzufriedene Wähler von den Grünen wie auch von der AfD zurückzugewinnen. Es müsse CDU und CSU gelingen, auch jene „Gutmeinenden“ zurückzuholen, die sich in die AfD verirrt hätten. Gerade von der AfD seien etliche Prozent an Wählerstimmer für die CDU zurückzugewinnen. (dpa)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion