G20-Flugzeugpanne: Wer war verantwortlich? Lufthansa oder Verteidigungsministerium?

Bei Merkels Flug zum G20-Gipfel fiel ein Teil der Elektronik aus, die Maschine kehrte um. Nun heißt es, eine Lufthansa-Tochter sei für die Odyssee verantwortlich. Das Unternehmen und das Ministerium widersprechen.
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Im November musste der Regierungsflieger von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Weg zum G20-Gipfel in Buenos Aires umkehren.Foto: Kay Nietfeld/dpa
Epoch Times27. Dezember 2018

Im November musste der Regierungsflieger von Bundeskanzlerin Merkel (CDU) auf dem Weg zum G20-Gipfel in Buenos Aires umkehren. Nun hat das Verteidigungsministerium einem Bericht widersprochen, wonach ein Wartungsfehler der Lufthansa Technik für die Odyssee verantwortlich sei.

„Maßgeblich für den Zwischenfall war ein Ausfall eines Bauteils, in der Folge auch der Funkgeräte. Dies liegt nicht an Lufthansa Technik“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. „Das Flugzeug war immer in einem sicheren Zustand, und die Sicherheit an Bord war immer gewährleistet“, betonte er.

Eine falsche Notfall-Checkliste

Der „Spiegel“ hatte berichtet, die Panne sei maßgeblich auf einen Fehler der Lufthansa-Tochter zurückzuführen. Dies ergebe sich aus einem vertraulichen Untersuchungsbericht der Bundeswehr, meldete das Nachrichtenmagazin.

Laut Bericht hatte es die Lufthansa-Tochter versäumt, die Flugbereitschaft der Bundeswehr über ein neu eingebautes, digitales Kommunikationssystem zu informieren. Als das System während des Fluges zum G20-Gipfel ausfiel, verließ sich demnach die Crew der Regierungsmaschine auf eine falsche Notfall-Checkliste. Es sei ihr deshalb nicht gelungen, das Funksystem wieder hochzufahren.

Der Konzernsprecher von Lufthansa Technik, Jens Krüger, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag: „Die Lufthansa Technik hat zu jedem Zeitpunkt sämtliche luftrechtlichen Vorgaben eingehalten. Das gilt auch für den Umgang mit den Dokumentationspflichten.“

Beim Flug des Airbus A340 legte ein defektes Bauteil – eine zentrale Schalteinheit in der Bordelektronik („Transformer Rectifier Unit“) – gleich zwei Funksysteme lahm, die sich im Notfall gegenseitig ersetzen sollen. Außerdem konnte der Pilot durch den Defekt kein Kerosin in der Luft ablassen, um das Landegewicht zu verringern. Durch das hohe Gewicht bei der Sicherheitslandung der Maschine heizten sich die Bremsen bei der Landung stark auf.

Derzeit Instandsetzung des Airbus „Konrad Adenauer“

Statt mit der Flugbereitschaft flogen die Kanzlerin und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Tag darauf mit einer Linienmaschine zum G20-Gipfel nach Buenos Aires.

Zur Flugbereitschaft gehören nach Angaben des Luftwaffe 14 Flugzeuge der Hersteller Airbus und Bombardier. Ein Großteil der Maschinen wurde in den Jahren 2010 und 2011 für insgesamt mehr als 600 Millionen Euro erworben. Die modernisierte Flotte soll unter anderem Regierungsmitglieder auf Kurz-, Mittel- und Langstrecken befördern.

In beiden A340 der Flugbereitschaft wurde nach früheren Angaben des Verteidigungsministeriums mittlerweile ein Austauschbauteil eingesetzt und eine Änderung der Konfiguration vorgenommen. Während die „Theodor Heuss“ wieder zur Verfügung steht, ist die „Konrad Adenauer“ zu einer ohnehin geplanten Instandsetzung derzeit in der Hamburger Technikwerft. (dpa)



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