Gabriel: CETA-Beschluss der EU-Kommission „unglaublich töricht“

"Jetzt zu beschließen, dass die nationalen Parlamente zu diesem Handelsabkommen nichts zu sagen haben, ist unglaublich töricht," so Gabriel.
Titelbild
Sigmar GabrielFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times29. Juni 2016

Der SPD-Vorsitzende und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat die Pläne der EU-Kommission, die nationalen Parlamente der Mitgliedsstaaten nicht an der Entscheidung über das CETA-Abkommen zu beteiligen, als "unglaublich töricht" kritisiert. "Die EU-Kommission will beim Freihandelsabkommen mit Kanada mit dem Kopf durch die Wand", sagte Gabriel dem "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe). Damit verderbe sie jedes sachliche Klima.

"Jetzt zu beschließen, dass die nationalen Parlamente zu diesem Handelsabkommen nichts zu sagen haben, ist unglaublich töricht." Mit ihrer Entscheidung falle die EU-Kommission "allen Gutwilligen in den Rücken" und mache ihnen die Arbeit noch schwerer.

Das "dumme Durchdrücken von CETA" werde alle Verschwörungstheorien zu den geplanten weiteren Freihandelsabkommen "explodieren" lassen, sagte Gabriel mit Blick auf das umstrittene Abkommen mit den USA. Kein Mensch werde dann noch glauben, dass es bei TTIP nicht genauso laufen werde. "Wenn die EU-Kommission das bei CETA macht, ist TTIP tot", warnte der Vize-Kanzler.

Wie zuvor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), pochte Gabriel auf einen Beschluss des Bundestages über das CETA-Abkommen. Ohne ein Votum des Bundestages werde er "auf keinen Fall" über CETA im EU-Handelsministerrat abstimmen, versicherte der Minister.

(dts Nachrichtenagentur)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion