Leipzigs Grüne wollen Richard-Wagner-Platz in „Refugees-Welcome-Platz“ umtaufen

Mehr Willkommenskultur geht nicht: In Leipzig ist eine Diskussion entbrannt, ob der "Richard-Wagner-Platz" in "Refugees-Welcome-Platz" umbenannt werden sollte. Schuld sind die dortigen "Legida"-Demonstrationen.
Titelbild
Auf dem Richard-Wagner-Platz, der seit 100 Jahren so heißt, demonstrieren öfter die Islamisierungs-Kritiker von Legida. Grund genug für eine Umbenennung?Foto: Screenshot Youtube
Epoch Times1. November 2015

In Leipzig fordern die Grünen, den Richard-Wagner-Platz in „Refugees-Welcome-Platz“ umzubenennen. Die Idee kam von einer Bürgerinitiative, die damit ein Zeichen für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit setzen will. Die Junge Union sprach sich bereits dagegen aus.

Das sagen die Grünen:

„Wir treten ein für ein weltoffenes und tolerantes Leipzig, Die Umbenennung eines zentralen Platzes als Refugees-Welcome-Platz ist auch ein Symbol für eine neue Willkommenskultur in Leipzig“, so die Vorstandssprecherin der Grünen in Leipzig Christin Melcher laut Leipziger Volkszeitung. Auf einer Mitgliederversammlung der Leipziger Grünen wurde beschlossen, sich der Leipziger Bürgerinitiative „Leipziger Platzname – Refugees-Welcome-Platz“ anzuschließen, die für eine Umbenennung Unterschriften sammelt. Bei den Initiatoren handelt es sich laut dem Büdnis um "Anwohner_innen und Geschäftsleute."

Man will Zeichen gegen „Legida“

Mit der symbolischen Handlung hat man vor allem die wöchentlich stattfindenden Kundgebungen von LEGIDA im Auge, die dort öfter stattfinden. Gegen den Pegida-Ableger „Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes“ muss man doch ein Zeichen setzen, so der Gedanke.

„Die Leipziger Innenstadt wird wöchentlich von Rassisten benutzt, um ihre menschenverachtenden Parolen und Ressentiments zu verbreiten“, so Norman Volger, Fraktionsvorsitzender der Stadtrat-Grünen. Ob der Platz wirklich umbenannt wird, ist fraglich: Benötigt würde ein Antrag, der im Stadtrat von Leipzig angenommen werden müsste.

Symbolpolitik bringt uns nicht weiter“

Die Junge Union Leipzig (JU) hat sich gegen die Umbenennung ausgesprochen. Sie rief laut Leipziger Internetzeitung dazu auf, lieber ernsthafte Real- statt Symbolpolitik zu betreiben.

„Die grüne Symbolpolitik bringt uns in der aktuellen Situation überhaupt nicht weiter. Gerade Zuwanderer sollen doch unsere deutsche Kultur in ihrer Vielfalt und internationalen Relevanz kennenlernen“, so der JU-Kreisvorsitzende Rainer Burgold.

„Der Richard-Wagner-Platz erinnert an einen herausragenden Komponisten internationalen Ranges, der sich nahtlos in die Leipziger Musiktradition um Bach oder Mendelssohn Bartholdy einreiht“, so Burgold dazu. „Als JU Leipzig fordern wir die Beibehaltung des Platznamens und kritisieren zugleich den grünen Vorstoß zur Umbenennung.“ Nach Auffassung der JU sollten in einer Demokratie vorübergehende politische Überzeugungen nicht in Straßen- und Platznamen festgehalten werden.

Der Platz trägt seinen Namen schon seit über hundert Jahren: Am 22. Mai 1913 wurde der anlässlich des 100. Geburtstags von Richard Wagner nach diesem benannt. (rf)

Demonstrationsaufruf von "Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes"
Demonstrationsaufruf von "Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes"


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