Geiselnahme an Hamburger Flughafen beendet
Der Tatverdächtige habe zusammen mit seiner vierjährigen Tochter das Auto verlassen, teilte die Polizei am Sonntag im Onlinedienst X (früher Twitter) mit. Der Mann habe sich widerstandslos festnehmen lassen, das Kind scheine unverletzt zu sein.
Der 35-Jährige hatte am Samstagabend gegen 20.00 Uhr mit seinem Auto ein Tor zum Flughafen der Hansestadt durchbrochen. Ein Polizeisprecher erklärte, der Mann habe auf dem Rollfeld zwei Mal in die Luft geschossen und zwei brennende Flaschen aus dem Auto geworfen. Der Wagen wurde neben einer Maschine der Turkish Airlines abgestellt.
Die Polizei ging davon aus, dass der Mann eine scharfe Schusswaffe und eventuell auch Sprengsätze bei sich hatte. Sie verhandelte über viele Stunden mit ihm. Dabei waren die Verhandlungsgruppe des Landeskriminalamts und Psychologen im Einsatz. Offenbar ging es um einen Sorgerechtsstreit, die Mutter der Vierjährigen hatte zuvor eine Kindesentziehung gemeldet.
Zu einem bestimmten Zeitpunkt hatte der Mann einem Polizeisprecher zufolge verlangt, mit seiner Tochter in die Türkei zu fliegen. Später sei dies aber nicht mehr Gegenstand der Verhandlungen gewesen.
Die Terminals und Flugzeuge wurden am Samstagabend evakuiert, das Gelände weiträumig abgesperrt und der Flugbetrieb eingestellt. Zahlreiche Flüge wurden abgesagt. Am Sonntagnachmittag teilte der Flughafen mit, dass die „Vorbereitungen für die schnellstmögliche Wiederaufnahme des Flugbetriebes“ liefen. Es gebe eine enge „Abstimmung mit den Sicherheitskräften, wann die Zufahrten und Terminals wieder freigegeben werden.“
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) dankte der Polizei auf X für „ihren Einsatz und das besonnene Vorgehen“. Er wünschte der Mutter, dem Kind und ihrer Familie „viel Kraft, die schrecklichen Erlebnisse zu bewältigen.“
Landesinnensenator Andy Grote (SPD) erklärte, es sei dem „hochprofessionellen und umsichtigen Umgang“ der Polizei zu verdanken, dass die Geiselnahme ohne Verletzte beendet werden konnte. Er sprach auf X von einem der „längsten und schwierigsten Einsätze der jüngeren Geschichte“. (afp)
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