GEW fordert mehr Anstrengungen im Kampf gegen Lehrermangel
Die Länder unternehmen nach Einschätzung der Lehrergewerkschaft GEW zu wenig gegen den Lehrermangel.
„Die Kultusministerkonferenz hat sich nicht genügend abgesprochen, um gegenzusteuern und genügend Studienplätze an den Universitäten vorzuhalten“, kritisierte die Bundesvorsitzende Marlis Tepe im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Im Gegenteil: In einigen Bundesländern werden Ausbildungsgänge geschlossen, für nicht wenige Lehramtsstudiengänge gilt ein Numerus clausus. Das ist absurd.“
Die Beratungen in der Kultusministerkonferenz müssten einen verbindlicheren Charakter bekommen, forderte die Gewerkschafterin. „Die Minister sollten ihre parteipolitische Brille öfter absetzen und gemeinsam an einem Strang ziehen.“
In den beruflichen Schulen sei der Fachkräftemangel bundesweit schon seit vielen Jahren außerordentlich groß. Auch der Mangel an den Grundschulen sei inzwischen in allen Ländern angekommen, erklärte Tepe. Dies liege daran, dass Grundschullehrkräfte in fast allen Bundesländern schlechter bezahlt werden als Lehrer in den Sekundarschulen. Außerdem hätten die Grundschullehrer eine längere Arbeitszeit, sagte Tepe. Besonders dramatisch sei die Lage in den östlichen Bundesländern und in Berlin.
In den anderen Schulformen werde der Lehrkräftemangel eher in den nächsten Jahren spürbarer, weil dann die steigende Zahl der Schüler in den Sekundarstufen ankomme, warnte die GEW-Bundesvorsitzende. Für die Universitäten sei es nach wie vor unattraktiv, Lehrkräfte auszubilden. Die Qualitätsoffensive Lehrerausbildung der Bundesregierung für die Universitäten mit 50 Millionen Euro pro Jahr reiche nicht aus. „Das ist viel zu wenig Geld“, sagte Tepe. (dpa)
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