Gewerkschaft gegen „Fleischsteuer“: „Wenn hier ein Stall schließt, kommt das Fleisch aus dem Ausland“

Titelbild
Kühe in Cuxhaven.Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images
Epoch Times8. August 2019

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ist gegen eine „Fleischsteuer“ in Deutschland. „Eine Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes für Fleisch verbessert nicht das Tierwohl“, sagte NGG-Chef Guido Zeitler dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben).

Die problematischen Zustände bei Aufzucht, Haltung, Transport und Schlachtung von Tieren sind nur möglich, weil der Fleischpreis durch den Druck des Handels zu niedrig ist.

Zeitler sagte, notwendig sei „ein Gesamtkonzept“ für besseres Tierwohl, höhere Fleischpreise sowie das Ende des Systems der Werkverträge in der Branche: „Letztendlich muss der Verbraucher bereit sein, einen höheren Preis für Fleisch zu zahlen.“

Die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Gitta Connemann, sagte dem RND, die aktuelle Debatte sei wichtig.

Unsere Tierhalter sitzen zwischen allen Stühlen. Politik und Gesellschaft fordern immer mehr. Aber die Bauern bekommen nicht mehr, so die CDU-Politiker. Unsere Höfe stehen an der Wand. Sie können sich nur noch entscheiden: Aufgabe, Menge oder Nische

Connemann sagte, die gesetzlichen Standards in Deutschland würden bereits heute zu den höchsten in der Welt gehören. „Wenn hier ein Stall schließt, kommt das Fleisch aus dem Ausland. Wir wollen auch in Zukunft Nutztierhaltung in Deutschland. Dafür brauchen wir einen Gesellschaftsvertrag“, sagte die CDU-Politikerin.

Politik, Gesellschaft und Landwirtschaft müssten sich einigen, wie die Nutztierhaltung in Zukunft aussehen solle, was noch mehr Tierwohl wert sei und wer es bezahle. Steuererhöhungen seien nicht zwingend erforderlich. (dts)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion