Gießen: Ermittlungen zu Gewalt um Eritrea-Festival dauern Wochen
Die Ermittlungen nach den Ausschreitungen im Zusammenhang mit dem Eritrea-Festival in Gießen dauern weiterhin an. Derzeit würde eine Vielzahl von Videos und Fotografien ausgewertet, sagte ein Polizeisprecher in Gießen. Angesichts der Menge des Materials werde das wohl noch mehrere Wochen dauern.
Bei dem Festival im Juli waren mindestens 26 Polizisten verletzt worden. Gegner der Veranstaltung attackierten Beamte mit Stein- und Flaschenwürfen und zündeten Rauchbomben. Sie durchbrachen Absperrungen und versuchten, auf das Festivalgelände zu gelangen. Die Polizisten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein.
Bis zum Ende des Festivals verzeichnete die Polizei 125 Strafanzeigen, fast ausschließlich wegen Landfriedensbruchs. 131 Personen seien in Gewahrsam genommen worden, hieß es seinerzeit zur Bilanz des Einsatzes. In mehr als 1800 Fällen seien Personen kontrolliert oder ihre Identitäten festgestellt worden.
Veranstalter des Festivals war der Zentralrat der Eritreer in Deutschland, der wegen seiner Nähe zu dem Regime in dem Land am Horn von Afrika als umstritten gilt. In Eritrea regiert Präsident Isayas Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land. Meinungs- und Pressefreiheit sind stark eingeschränkt. Auch Menschenrechtsorganisationen berichteten wiederholt von schweren Missständen. Schon im August 2022 war es bei der vorangegangenen Veranstaltung zu gewaltsamen Ausschreitungen mit verletzten Besuchern und Polizisten gekommen. (dpa)
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