Giffey: Beleuchtung am Brandenburger Tor nachts abschalten
Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey hat sich dafür ausgesprochen, öffentliche Gebäude wie das Rote Rathaus oder das Brandenburger Tor nach Mitternacht nicht mehr anzustrahlen.
„In der Lage, in der wir sind, muss man alle Möglichkeiten zum Energiesparen prüfen“, sagte Giffey der Deutschen Presse-Agentur. Manche Gebäude ab Mitternacht nicht mehr anzustrahlen, sei ein vernünftiger Kompromiss. „Es geht darum, zuerst da zu sparen, wo es nicht so schmerzhaft ist“, sagte Giffey.
Der Kreuzberger Grünen-Bundestagsabgeordnete Christian Ströbele schlug unterdessen vor, beim Thema Energiesparen Leuchtreklamen in den Blick zu nehmen. „Alle reden vom Kaltduschen. Aber wenn Stromsparen so angesagt ist, sollte erstmal die Leucht-Reklame in allen Städten abgestellt werden – nicht erst im Winter“, twitterte er. „Die braucht doch niemand.“
Giffey sagte weiter, das Ziel müsse sein, insgesamt achtsamer zu werden. „Ich glaube, dass wir alle Möglichkeiten zum Energiesparen nutzen müssen“, so die Regierende Bürgermeisterin. „Ich bin als Kind so groß geworden: Wenn keiner im Zimmer ist, wird das Licht ausgemacht. Das ist ganz einfach und nichts Neues.“
Angesichts der Energieknappheit und stark gestiegener Preise für Strom oder Gas hatte Berlins FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja am vergangenen Wochenende angeregt, öffentliche Gebäude wie den Funkturm, das Brandenburger Tor oder die Siegessäule nach Mitternacht nicht mehr anzustrahlen.
Kohle- und Ölkraftwerke in der Reserve können wieder ans Netz
Um Erdgas einzusparen, können außerdem Reserve-Kraftwerke, die mit Steinkohle oder Öl betrieben werden, ab Donnerstag wieder ans Netz. Dies hat das Bundeskabinett am Mittwoch beschlossen. Die Regelung ist befristet bis 30. April 2023.
„Wir wollen jetzt im Sommer Gas einsparen, um unsere Speicher für den Winter zu füllen“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Deshalb erlaube die Regierung abgeschaltete Steinkohle- und Ölkraftwerken bis Ende des Winters wieder am Markt teilzunehmen.
Sie sollen demnach über den kommenden Winter fünf bis zehn Terawattstunden Erdgas in Deutschland und noch einmal eine ähnlich große Menge in Europa einsparen. (dpa/afp/red)
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