Giffey will Freiwilligen mehr Geld vom Staat geben
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will junge Leute, die sich in Freiwilligendiensten engagieren, stärker finanziell unterstützen: Im Moment würden vorwiegend junge Menschen aus gut situierten Elternhäusern einen Freiwilligendienst machen, weil sie es sich leisten könnten, ein Jahr quasi ohne Lohn zu arbeiten.
Viele andere dagegen müssten möglichst schnell ihr eigenes Geld verdienen. „Ich will, dass alle, die sich engagieren wollen, das auch können“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
„Wir prüfen, ob wir denen finanziell unter die Arme greifen können, die sonst nicht teilnehmen könnten.“
Teilnehmer von Freiwilligendiensten bekommen derzeit in der Regel ein Taschengeld in Höhe von bis zu 390 Euro pro Monat. Sie finde es richtig, wenn sich junge Leute für ein Jahr verpflichten, sagte Giffey den Funke-Zeitungen.
Einer staatlichen Dienstpflicht für alle Schulabgänger, wie sie CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer ins Gespräch gebracht hatte, stünden jedoch hohe verfassungsrechtliche Hürden entgegen. „Ich will deshalb den Freiwilligendienst ausbauen. Es geht um Anreize und gute Bedingungen statt Zwang“, so Giffey.
Freiwilliges Engagement sei unverzichtbar bei der Aufgabe, die Demokratie zu verteidigen. Im Kürze werde sie ein Konzept zur Reform der Freiwilligendienste vorlegen. Neben einer finanziellen Unterstützung gehe es dabei etwa auch um die Möglichkeit, den Freiwilligendienst in Zukunft in Teilzeit leisten zu können. (dts)
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