Gluthitze hält Europa weiter fest im Griff
Europa ächzt unter der Hitze: Auch am Freitag glühte die Sonne kontinentweit am wolkenlosen Himmel über ausgetrockneten Böden und trieb die Temperaturen an vielen Orten weit über die 30-Grad-Marke.
Abkühlung war zumindest in Deutschland nicht in Sicht: Meteorologen erwarten ein Ende der Hitzewelle nicht vor Mitte August. Vorsichtige Entwarnung gab es in den Waldbrandgebieten Griechenlands, Schwedens und Brandenburgs.
Überall machten sich die Folgen der Hitze bemerkbar: Zahlreiche Zugverbindungen durch den Kanaltunnel zwischen Frankreich und Großbritannien wurden wegen „extremer Hitze“ gestrichen – die Klimaanlagen hielten nicht mit. Hamburgs Behörden sagten das traditionelle Feuerwerk zum Sommer-Dom am Freitagabend ab, zu groß war die Brandgefahr auf den trockenen Böden. Mecklenburg-Vorpommern verbot das Betreten mehrerer Wälder.
Schweiz, Großbritannien, Griechenland …
Die schweizerischen Behörden gaben eine Hitzewarnung für das Tessin heraus, weil sie ernsthafte Gefahren für die Gesundheit sahen. Auch in Belgien wurde nach Temperaturen von 34 Grad offiziell eine Hitzewelle ausgerufen. In den Niederlanden fiel die Temperatur in der Nacht zu Freitag nicht unter 24,4 Grad: Es war die wärmste jemals dort registrierte Nacht.
In Großbritannien hielten Meteorologen für Freitag ein Überschreiten der bisherigen Rekordtemperatur von 38,5 Grad für möglich. Die Medien sprachen vom „Glutofen-Freitag“. Die Hitze veranlasste den Feuerwehrchef der sonst eher feuchten Hauptstadt London, Dany Cotton, zu einem öffentlichen Stoßseufzer: „Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde: Wir beten jetzt für Regen.“
In Deutschland sprachen Meteorologen von der ausgeprägtesten Hitzewelle seit 2003. Thomas Endrulat vom Deutschen Wetterdienst in Potsdam warnte, dass die Hitze noch bis mindestens Mitte August über Deutschland hängen wird: „Es ist noch kein Ende zu erkennen.“
In Berlin setzte die Polizei einen Wasserwerfer ein, um die ausgetrocknete Wiese vor dem Reichstagsgebäude zu wässern. Im nahe gelegenen Fichtenwalde in Brandenburg brachten Feuerwehrleute in einem nächtlichen Einsatz den großen Waldbrand unter Kontrolle. Eine zeitweise befürchtete Evakuierung des kleinen Orts erwies sich als unnötig.
Waldbrände Athen, Schweden, Lettland
Im Umland der griechischen Hauptstadt Athen gingen die Aufräumarbeiten nach den Waldbränden weiter. Immer mehr deutete auf Brandstiftung hin: Der Vizeminister für Katastrophenschutz, Nikos Toskas, sprach von deutlichen Hinweisen auf „kriminelle Hanlungen“. In den Bränden waren mindestens 82 Menschen gestorben.
In Schweden kämpfte die Feuerwehr noch gegen 17 Waldbrände. Vor einer Woche waren es noch doppelt so viele. Weitere Linderung dürften Regenfälle bringen, die für das Wochenende vorhergesagt waren.
In Lettland teilte die Feuerwehr mit, einen gut tausend Hektar großen Buschbrand unter Kontrolle gebracht zu haben. Das Baltenland hatte wegen der Hitze und der Dürre den nationalen Notstand ausgerufen. Regnen sollte es auch in Frankreich, wo am Donnerstag Temperaturen von 37 Grad gemessen worden waren.
Viele Menschen zog es wegen der Hitze erneut zur Abkühlung an Gewässer. Doch auch hier lauern Gefahren: In den ersten sieben Monaten dieses Jahres ertranken nach Angaben der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) 237 Menschen in deutschen Gewässern. Das waren 37 mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum, wie die Hilfsorganisation am Freitag in Bad Nenndorf mitteilte. Zur Erklärung verwies sie auf das anhaltend schöne Wetter. (afp)
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