Glyphosat-Gegner fordern vor CSU-Parteizentrale den Rücktritt von Agrarminister Schmidt

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt soll zurücktreten, forderten heute rund 200 Demonstranten vor der CSU-Zentrale in München.
Epoch Times29. November 2017

Rund 200 Menschen haben am Mittwochabend vor der CSU-Zentrale in München gegen die verlängerte Zulassung des Pflanzenvernichtungsmittels Glyphosat protestiert. Sie forderten den Rücktritt von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU).

Das Agrarministerium hatte am Montag in Brüssel auf Weisung von Schmidt dafür gestimmt, die Zulassung von Glyphosat in der EU um weitere fünf Jahre zu verlängern. Das deutsche Ja widersprach der Weisung der Bundesregierung sich wegen Uneinigkeit in der Bundesregierung zu enthalten. Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein.

Schmidt sei in seinem Amt nicht mehr tragbar, sagt Jurek Fengels vom Umweltinstitut München:

Christian Schmidt hat sich in grober Weise nicht an die Geschäftsordnung der Bundesregierung gehalten. Er hat außerdem dafür gesorgt, dass das umweltschädliche Glyphosat wieder zugelassen wird, obwohl 80 Prozent der Deutschen dafür sind, dass es verboten wird. Deswegen sollte er jetzt seinen Hut nehmen und Deutschland sollte ein nationale Glyphosat-Verbot beschließen“.

Auch die SPD hatte sich am Mittwoch dafür ausgesprochen, das Pflanzengift in Deutschland zu verbieten. Eine künftige Bundesregierung müsse „hieran arbeiten und die notwendigen Rechtsvoraussetzungen schaffen“, sagte SPD-Chef Martin Schulz. Das Verhalten von Landwirtschaftsminister Schmidt sei skandalös gewesen, sagte Schulz.

Der Streit und das Vorpreschen Schmidts belastet das Klima zwischen Union und SPD vor Gesprächen über eine Regierungsbildung. Für Donnerstag hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Bundeskanzlerin Angela Merkel, den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer und Schulz zu einem Gespräch ins Schloss Bellevue gebeten. (reuters)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion