Grüne: EU-Flüchtlingspolitik mit Menschenrechten nicht vereinbar

Titelbild
Flüchtlinge an einer AufnahmestelleFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times10. November 2015

Die Europaabgeordnete Ska Keller (Grüne) hat scharfe Kritik an der Flüchtlingspolitik der Europäischen Union geübt. „Herkunfts- und Transitländer sollen dafür sorgen, die Flüchtlinge aufzuhalten – das ist weder mit Menschenrechten vereinbar noch mit der wirklichen Bekämpfung von Fluchtursachen“, sagte Keller im Interview mit der Tageszeitung „Neues Deutschland“ (Mittwochsausgabe) vor dem EU-Afrika-Flüchtlingsgipfel in Valletta. Bei den jüngsten Treffen der Mitgliedstaaten habe man sich am Ende immer nur auf mehr Abschottung geeinigt, so die Vizevorsitzende der Fraktion Die Grünen/Europäische Freie Allianz.

Auch der geplante African Trust Fund in Höhe von 1,8 Milliarden Euro solle nur dafür eingesetzt werden, die Rückübernahme von Flüchtlingen zu erkaufen. „Das ist das Gegenteil von Entwicklungszusammenarbeit.“ Zugleich wirft Keller der EU vor, mit dem Militäreinsatz im Mittelmeer Ressourcen von der Seenotrettung abzuziehen. „Das ist eine Katastrophe. Flüchtlinge hält der Einsatz nicht ab.“ Die Berichterstatterin des Europarlaments zum Verteilschlüssel für Flüchtlinge fordert dringend ein umfassendes System der fairen Verteilung auf alle EU-Mitgliedstaaten. Die beschlossenen 160.000 Relocation-Plätze reichten bei Weitem nicht aus. Die Flüchtlinge „sollten dahin gelassen werden, wo sie familiäre und soziale Bindungen sowie Sprachkenntnisse haben. Das würde auch die Integration erleichtern.“

(dts Nachrichtenagentur)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion