Grüner Kandidat Onay gewinnt Oberbürgermeister-Wahl in Hannover

Als vierte Großstadt bekommt Hannover einen grünen Oberbürgermeister. Der türkischstämmige Belit Onay ist zugleich das bundesweit erste Oberhaupt einer Landeshauptstadt mit Migrationshintergrund.
Titelbild
Belit Onay (Bündnis 90/Die Grünen), Spitzenkandidat bei der Oberbürgermeisterwahl, freut sich mit seiner Frau Derya (l) und seinen Unterstützern nach Bekanntgabe der Wahlergebnisse.Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/dpa
Epoch Times11. November 2019

In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover hat der Grünen-Kandidat die Oberbürgermeisterwahl gewonnen. Belit Onay kam auf 52,9 Prozent, wie die Stadt am Sonntagabend nach Auszählung aller Stimmen bekanntgab. Gegen ihn war in der Stichwahl Eckhard Scholz für die CDU angetreten, der demnach auf 47,1 Prozent kam.

In Hannover hatte kein Kandidat in der ersten Runde der Wahl am 27. Oktober eine absolute Mehrheit erreicht. Die beiden bestplatzierten Bewerber traten deshalb in einer Stichwahl gegeneinander an. Die Wahl in Hannover erregte besondere Aufmerksamkeit, weil die SPD erstmals seit 1946 nicht mehr den Rathauschef stellen wird.

OB’s von den Grünen gibt es bereits in 3 Städten

Oberbürgermeister von den Grünen gibt es bereits in Freiburg, Darmstadt und Stuttgart. Auch solche mit Migrationshintergrund oder gar ausländischer Staatsbürgerschaft gibt es bereits, wenn auch nicht in einer Landeshauptstadt: etwa in Bonn Ashok-Alexander Sridharan (CDU) mit indischen Wurzeln und in Rostock den Dänen Claus Ruhe Madsen (parteilos).

Auslöser der vorzeitigen Oberbürgermeisterwahl war die Rathausaffäre, die den bisherigen Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) zum Rücktritt zwang. Die Staatsanwaltschaft hatte Ende April gegen ihn sowie seinen damaligen Bürochef und den suspendierten Kultur- und früheren Personaldezernenten Anklage erhoben – wegen schwerer Untreue. Es geht um unrechtmäßige Gehaltszulagen für den Bürochef und den früheren Feuerwehrchef. Schostok soll laut Anklage davon erfahren haben, ohne diese zu stoppen. Ob und wann es zu einem Prozess kommt, hat das Landgericht noch nicht entschieden.

Auch Mainz hat gewählt

Auch in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt Mainz wurde am Sonntag ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Dort hatten die Bürger die Wahl zwischen Amtsinhaber Michael Ebling (SPD) und dem von CDU, ÖDP und Freien Wählern unterstützten Nino Haase (parteilos). Der Sozialdemokrat konnte sich laut dem vorläufigen Endergebnis der Stadt mit 55,2 Prozent durchsetzen. Haase kam demnach auf 44,8 Prozent. (afp)



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