Grundsteuer: Millionenkosten für Verwaltung – Steueranstieg bis zu 4800 Prozent

Die Reform der Grundsteuer wird zu Millionenbelastungen nicht nur in der Verwaltung führen. "In Dresden etwa steigt die jährliche Grundsteuer für ein 1936 erbautes Einfamilienhaus mit 768 Quadratmetern Wohnfläche von 31 auf 1538 Euro - ein Anstieg von rund 4800 Prozent", warnt "Haus & Grund".
Titelbild
Immobilien BerlinFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times15. April 2019

Wie die „Bild“-Zeitung am Montag unter Berufung auf den entsprechenden Gesetzentwurf aus dem Finanzministerium berichtete, würden tausende Finanzbeamte benötigt, um die Millionen zusätzlichen Steuererklärungen zu bearbeiten.

Allein im Jahr 2023 werden demnach 3547 Arbeitskräfte benötigt. Die Personalkosten in den Finanzämtern betragen demnach 538 Millionen Euro. Für Hauseigentümer sei deutschlandweit mit rund 500.000 Euro Sachkosten zu rechnen, zitierte die Zeitung weiter aus dem Entwurf. „Wir wollen Bürokratie abbauen, nicht aufbauen“, sagte Unionsfraktionsvize Andreas Jung (CDU) der Zeitung. Zudem dürfe die Reform Wohnen nicht noch weiter verteuern.

Die Grundsteuer muss nach einem Gerichtsurteil bis Ende des Jahres neu geregelt werden, weil die dafür benötigten Einheitswerte vollkommen veraltet sind. Bis spätestens 2024 muss die Reform umgesetzt sein.

In der Koalition gibt es allerdings Streit über die Reform – so dringt besonders die CSU auf eine Länder-Öffnungsklausel, da sie anders als das Finanzministerium für Bayern eine Immobilienbewertung nach der Fläche bevorzugt.

Grundsteuer Wahnsinn: Werte steigen erheblich

Indes wächst die Angst bei Eigentümern vor einem Grundsteuer-Wahnsinn. Für Millionen Mieter und Eigentümer wird Wohnen – besonders in den Großstädten – in Zukunft teurer. Sollte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) seine Pläne in die Tat umsetzen, wird mit einem starken finanziellen Anstieg rund um das Thema Wohnen zu rechnen sein.

Eine Auswertung des Eigentümerverbands „Haus & Grund“ bringt erschreckende Zahlen. Auf der Internetpräsenz des „Focus“ wird ein solches Beispiel genau aufgelistet:

In Dresden etwa steigt die jährliche Grundsteuer für ein 1936 erbautes Einfamilienhaus mit 768 Quadratmetern Wohnfläche von 31 auf 1538 Euro – ein Anstieg von rund 4800 Prozent.“

Und weiter:

Der Grund: Der vom Finanzamt festgelegte Einheitswert für das Grundstück liegt derzeit deutlich unter dem durchschnittlichen Niveau. Zusätzlich ist die Wohn- und Grundstücksfläche mit 768 Quadratmetern sehr groß, weshalb der Bodenwert und der jährliche Rohertrag steigen und somit auch der Ertragswert zunimmt.“

Auch in anderen Großstädten steigt die Grundsteuer erheblich an. In Berlin-Neukölln steigt diese um bis zu 616 Prozent an. In Leipzig könnte man mit einer Erhöhung von bis zu 673 Prozent rechnen.

„Der Vorschlag von Scholz ist viel zu kompliziert und belastet die Steuerpflichtigen und die Finanzverwaltung übermäßig“, sagt Kai Warnecke, Präsident von Haus & Grund Deutschland. (afp/cs)

 



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