Habeck: Deutschland könnte russische Ölimporte bis Jahresmitte halbieren

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck setzt die geplante Reduzierung der Abhängigkeit von russischen Energieträgern mit großen Schritten um.
Epoch Times25. März 2022

Deutschland reduziert seine Abhängigkeit von russischen Energieimporten nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) „mit hohem Tempo“. Fortschritte gebe es vor allem bei Öl und Kohle. „Unternehmen lassen Verträge mit russischen Lieferanten auslaufen, verlängern sie nicht und stellen auf andere Lieferanten um. Und das in einem Wahnsinns-Tempo“.

Schon Mitte dieses Jahres „werden die russischen Ölimporte nach Deutschland voraussichtlich halbiert sein“, sagte Habeck am Freitag in Berlin. Zum Jahresende werde angestrebt, „nahezu unabhängig“ von russischem Öl zu sein.

Unabhängigkeit von russischem Gas frühestens 2024

Habeck hält eine Unabhängigkeit von russischem Gas frühestens im Sommer 2024 für realistisch. Bisher sei man von fünf bis sieben Jahren ausgegangen, sagte er am Freitag. Dafür reiche die Eindeckung mit Flüssiggas nicht genug, „der Hochlauf der Erneuerbaren Energien ist eine zwingende Voraussetzung, und zwar in doppelter Hinsicht“.

Man müsse die Stromversorgung möglichst mit eigenen Energiequellen sicherstellen und Einsparungen vornehmen. Eine für Deutschland beispiellos umfangreiche EEG-Novelle sei auf dem Weg, sagte der Minister. Ein sofortiges Embargo sei nicht sinnvoll und hätte „erhebliche soziale und ökonomische Folgen“. Es sei die „große Einigkeit der Staatengemeinschaft“, sich unabhängig zu machen von russischen Importen, „um Putin das Handwerk zu legen“, so der Grünen-Politiker.

Verzicht auf russische Kohle ab Herbst denkbar

Die Abhängigkeit von Kohle sinke in den kommenden Wochen von 50 auf rund 25 Prozent, sagte Habeck weiter. Bis zum Herbst werde es möglich sein, unabhängig von russischer Steinkohle zu werden.

„Ich bin mir sicher, dass wir auf diesem Weg schnell, zügig und gut vorankommen werden.“ Man sei im regelmäßigen Austausch mit den Unternehmen, „sodass wir im Frühsommer die Abhängigkeit von Kohle aus Russland weitestgehend reduziert haben und mit dem Ende des Sommers, zum Herbst hin, komplett auf russische Kohle verzichten können“, sagte Habeck. (afp/dts/mf)



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