Hauptsache billig, oder?

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Wer billig kauft, kauft teuer: Angesichts von Analogkäse und falscher Wurst bewahrheitet sich dieser Spruch wieder. (Jiayi Wang/The Epoch Times)
Von 14. Juli 2009

Leckeres Essen oder doch nur Fraß auf dem Teller, das ist eine Frage die in den letzten Tagen fast jeden beschäftigt hat, der zumindest hin und wieder darauf angewiesen ist, außer Haus zu essen oder der gerne Fertigkost verwendet. Schmeckt ja auch, ist preiswert und immerhin kann man auf immer mehr Verpackungen lesen, was denn drin ist und wie sich das jeweilige Essen zusammensetzt.

So schlecht kann man gar nicht denken

Haste gedacht. Und dann kommen so interessante Themen wie Kunstkäse, der noch keine Milch gesehen hat, Schinken-Imitat, eine geleeartige Masse, Speise-Eis, das man nur noch an der Kälte des Produkts erkennt aber nicht mehr an Inhaltsstoffen. Verbraucher sind völlig überfordert, erfährt man doch plötzlich, dass es Dinge gibt, die man sonst nur im Sciencefiction-Roman oder in alptraumhaften Zukunftsvisionen der Vergangenheit erwartet hat. Erinnert sei hier nur mal an den Film „Green Soylent“ in den 70gern, bei der durch Umweltverschmutzung, verbrauchte Ressourcen und Überbevölkerung die Ernährung rationiert oder unbezahlbar wurde und ein keksartiges Produkt als alternative Proteinquelle angeblich aus Meeresalgen erschaffen war. Im Verlauf des Films wird aufgedeckt, dass die Produktion in Verbindung steht mit Euthanasie-Kliniken, in welchen den verhungernden, vereinsamten, hoffnungslosen Menschen zumindest ein nützlicher und schöner Tod versprochen ist. Angesichts der aktuellen Situation noch nicht einmal mehr zynisch.

Lichtblick beim Verbraucherschutz

Die Bundesregierung von den Ländern mehr Kontrollen gefordert.  Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner sagte der „Passauer Neuen Presse“, dass die Namen von Gastronomen und Herstellern bei Verstößen gegen Kennzeichnungsregeln gemeldet werden sollten. „Wir brauchen hier ein entschlossenes Vorgehen gegen schwarze Schafe. Irreführung und Täuschung bei der Aufmachung von Lebensmitteln sind keine Bagatelle“, fügte die CSU-Politikerin an.

Aigner appellierte an die Länder, „noch stärker auf Verstöße gegen das bestehende Recht zum Schutz der Verbraucher vor Täuschung zu kontrollieren und auch die Namen der Hersteller oder Gastronomen zu nennen“. Seit Anfang des Monats gebe es hierzu im Bundesrecht eine verbesserte Rechtsgrundlage. „Wir haben die Möglichkeiten zur Information der Öffentlichkeit erleichtert. Nun sind die Behörden vor Ort gefordert, dies entschlossen zu nutzen und die Verbraucher zu informieren“, sagte die Ministerin. Bei der Ernährung dürfe es „keine Grauzonen“ geben.

„Für den Verbraucher muss ganz klar erkennbar sein, was er als Lebensmittel zu sich nimmt: wo es sich um Imitate und wo es sich um Originale handelt“, sagte CSU-Ministerin. Wo Käse oder Schinken draufstehe, müsse auch Käse oder Schinken drin sein. „Für mich hat der verstärkte Einsatz von Imitaten auch etwas mit dem immensen Preiskampf der vergangenen Jahre zu tun“, sagte die Ministerin. Wert und Qualität von Lebensmitteln müssten künftig „wieder stärker im Vordergrund stehen“.

 

 

 



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